Es gebe zwar noch Unwägbarkeiten wegen Covid-19, sagte Vorstandschef Matthias Zachert. So seien etwa noch nicht alle Industrien zurück wie etwa die Luftfahrtbranche, die nach wie vor hinterherhinke.

Zudem gebe es Preiskapriolen infolge der rasanten Nachfragesteigerungen. "Wir haben bei einigen Rohstoffen im Lanxess-Konzern gesehen, dass sich die Preise nicht nur verdoppelt sondern teilweise verdreifacht haben innerhalb von drei vier Monaten", erklärte der Manager. "Das habe ich in der Schnelligkeit in den letzten 20,25 Jahren selten oder vielleicht sogar noch nie erlebt." Das zeige, dass die Lage derzeit sehr volatil sei. "Aber wir sehen, dass Automobil deutlich zurückkommt insbesondere in Asien." Der Bereich macht bei Lanxess 20 Prozent des Geschäfts aus. Aber auch die Landwirtschaft und die Baubranche gäben Anlass zur Zuversicht. "Das zweite Quartal sollte daher sequenziell besser sein als das erste."

Der Manager engte in der Telefonkonferenz die Prognosespanne für das operative Ergebnis (Ebitda) im Zeitraum April bis Juni auf 250 bis 260 (Vorjahr: 224) Millionen Euro ein. Im Bericht lag die Spanne bei 240 bis 280 Millionen. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand ein Ebitda vor Sondereinflüssen von 950 Millionen bis zu einer Milliarde Euro an. Zuvor lag die Untergrenze bei 900 Millionen Euro. Wegen eines guten Jahresstarts hatten schon BASF und Covestro ihre Jahresziele erhöht.

Im Auftaktquartal schrumpfte der bereinigte Betriebsgewinn leicht auf 242 (Vorjahr 245) Millionen Euro, übertraf damit aber die Analystenschätzungen von 235 Millionen. Dabei schlugen Produktionsausfälle während der Winterstürme in den USA sowie negative Wechselkurseffekte zu Buche. In Deutschland hätten die gestiegenen Energiekosten das Ergebnis belastet.

Die im Nebenwerteindex MDax notierten Aktien gaben bis zum Mittag um 4,5 Prozent auf 60,56 Euro nach. Damit sind sie allerdings rund 50 Prozent mehr wert als noch vor einem Jahr.

rtr