Der Heiligabend liegt nun einige Tage zurück. Dabei dürfte auch im vergangenen Jahr das neue iPhone 13 vom Tech-Konzern Apple auf vielen Wunschzetteln gestanden haben. Denn der Konzern zählt viele treue Fans. In Medien ist sogar von "Apple-Jüngern" die Rede. Doch nicht nur Endverbraucher sind von dem Technologiekonzern begeistert. Auch Investoren erfreuen sich an dem Erfolg des wertvollsten Unternehmens der Welt.
Ein bekennender Apple-Fan ist auch die Investmentlegende Warren Buffett. So beträgt der Anteil der Apple-Position im Portfolio seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway inzwischen über 40 Prozent. Betrachtet man das Jahr 2021, war das eine gute Entscheidung. Der Aktienkurs des iPhone-Herstellers ist in den vergangenen zwölf Monaten um über 40 Prozent angestiegen. Darüber hinaus erzielte die Aktie in den vergangenen fünf Jahren einen stärkeren Kurszuwachs als etwa breitgefasste US-Index S&P 500. Hätte man 2016 100 US-Dollar in eine Apple-Aktie investiert, wäre die Wertanlage bis 2021 auf 556 Dollar angewachsen. Im Vergleich dazu verzeichnete der S&P 500 lediglich einen Wertzuwachs von 118 Dollar.
Die Highlights des Jahres
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021, das am 26. Dezember des Vorjahres geendet hatte, erzielte der Tech-Konzern einen Umsatzrekord. Mit 111,4 Milliarden Dollar stieg der Erlös um 21 Prozent im Jahresvergleich. Das iPhone war auch in diesem Zeitraum der wichtigste Treiber des Zuwachses.
In den ersten drei Monaten von 2021, habe der Marktanteil des Apfelkonzerns auf dem Smartphone-Markt 15,5 Prozent betragen, berichtete das Handelsblatt Ende Juni. Somit rangiert der Technologiekonzern auf Platz zwei der wichtigsten Smartphone-Hersteller hinter Samsung. Der Absatz der verkauften Mobil-Geräte stieg auch in China. Die Volksrepublik ist ein wichtiger Absatzmarkt für den Tech-Giganten. Im stark umkämpften chinesischen Markt könnte Apple künftig aber vor einer großen Herausforderung stehen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung Mitte Juli schrieb, habe der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi den US-Konzern beim Geräteabsatz in China überholt. Xiaomi selbst gibt an, in Südostasien den größten Anteil am Smartphone-Markt zu halten.
Im vierten Quartal erzielte der Tech-Konzern ein Umsatzplus von 29 Prozent. Das wichtigste Produkt war das iPhone. Der Erlös betrug 38,9 Milliarden Dollar. Der Markt hatte jedoch einen stärkeren Zuwachs erwartet. Denn das Ergebnis ist aufgrund von Lieferengpässen und Produktionsausfälle geschrumpft. Die Aktie knickte in Folge der enttäuschenden Zahlen ein. Nach Veröffentlichung der Zahlen fiel der Kurs Anfang November nachbörslich um 3,5 Prozent auf 147,19 Dollar.
Zum Jahresende ging es aber wieder aufwärts. Eine regelrechte Rally brachte das Papier Anfang Dezember auf ein Allzeithoch von rund 180 Dollar. Gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC erklärte die Needham-Analystin Laura Martin mögliche Gründe für den Kursanstieg: Positiv sei der starke Cashflow des Apple-Konzerns sowie die hohen Barreserven. Inklusive marktfähiger Wertpapiere, beträgt der Zahlungsmittelbestand inzwischen über 60 Milliarden Dollar. Die Analystin erklärte, dass der US-Konzern das Kapital zur Übernahme von günstigen Unternehmen nutzen und somit einen Wettbewerbsvorteil erreichen könnte. Zudem biete das Barvermögen auch einen "Sicheren Hafen" für Anleger, so Martin. Apple würde auch künftig neue innovative Produkte auf den Markt bringen, wie etwa eine Augmented-Reality-Brille oder E-Autos. Die Verlagerung der Chipproduktion ins eigene Unternehmen mache viele neue Innovationen möglich. Zuletzt nennt sie die guten Verkaufszahlen von etwa iPhones und Tablets im vierten Quartal.
Apple-Aktie: Ausblick und Risiken
Die Covid-19-Pandemie belastete auch den Apple-Konzern. Viele Apple-Stores müssen aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie schließen oder haben Zugangsbeschränkungen. Im Bericht zum vierten Quartal zum 25. September erklärte das Unternehmen, dass auch zukünftig der Betrieb und die finanzielle Situation negativ von der Covid-19-Pandemie beeinflusst sein könnte. In einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte Apple-Finanzchef Luca Maestri zudem, dass die negativen Folgen im laufenden Vierteljahr - dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 22 - noch deutlicher ausfallen würden. Neben Corona spielt auch die Halbleiterkrise eine große Rolle. So könnte Apple mehrere Millionen des iPhones 13 weniger produzieren.
Der Kassenschlager, das iPhone, dürfte weiterhin gefragt bleiben. Zudem könnte das "iPhone Upgrade Program" die Kunden in einen Upgrade-Zyklus ziehen, wie Loup Ventures-Gründer Gene Munster auf seinem Blog beschrieb. Das Abo-Modell startet ab 35,33 Dollar monatlich und umfasst die Lieferung eines neuen iPhones jedes Jahr. Die AppleCare+ Versicherung ist dabei inklusive.
Einschätzung zur Apple-Aktie
Der iPhone-Konzern setzt inzwischen aber nicht mehr nur auf sein Flaggschiff. Das US-Unternehmen ist auch im Bereich Augmented Reality (AR) aktiv. Mit hunderten Millionen verkauften AR-fähigen Geräten und mehreren tausend entsprechenden Apps im hauseigenen Store, hat Apple die größte AR-Plattform der Welt. In der Zukunft könnte die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwinden. Munster erwarte bereits 2022 eine AR- bzw. eine Mixed-Reality-Brille. Des Weiteren beschreibt er, dass die Hardware künftig mehr auf 3D-Erlebnisse ausgerichtet sein werde.
Mit den gefragten Smartphones und weiteren Produkten wie etwa den "wearables", also den Produkten zum Tragen am Körper, wie der Apple Watch, dürfte der Konzern auch künftig weiterwachsen.
Bloomberg Intelligence-Analyst Anurag Rana erwartet ein mittleres einstelliges Absatzwachstum. Unterstützt wären die Verkäufe durch Produkterneuerungen, sowie durch zusätzlich vertriebene Dienstleistungen. Die Zahl der iPhone-Verkäufe für das Geschäftsjahr 2022 schätzt Rana auf rund 225 Millionen Stück. Für die Service-Leistungen erwartet er ein zweistelliges Wachstum im kommenden Jahr.
Die Belastung der Wachstumsdynamik durch den Chipmangel sieht DZ-Bank-Analyst Ingo Wermann nur als vorübergehendes Problem. Da alle Produzenten unter der Halbleiterknappheit leiden, könnte Apple sogar kurzfristig Marktanteile gewinnen. Wermann erwähnt in einer Studie die Ergebnisse vom Analysehaus TrendForce, wonach Apple im vierten Quartal 2021 den Anteil am weltweiten Smartphone Markt steigern könnte.
Das breite Fundament an Service-Angeboten bewertet Wermann ebenfalls als positiv. Dazu gehören etwa die "Cloud", "Care", "Video" und "Music". Als Kaufargumente der Aktie zählt er die starke Bilanz, umfangreiche Aktienrückkaufprogramme, ein attraktives Produkt- und Serviceportfolio, sowie Dividendenerhöhungen auf. Wir schließen uns der Einschätzung an und stufen die Aktie mit "Kaufen" ein.