Gleich zwei gute Nachrichten aus dem Hause Apple: Dem Einstieg des Starinvestors Warren Buffett folgt die Meldung über den Bau eines Entwicklungszentrums speziell für Karten-Apps im indischen Hyderabad.

Fast so legendär wie er selbst ist die Weigerung Buffetts, in Technologiefirmen zu investieren. Nun tut er es doch. Für eine Milliarde Dollar sicherte er sich ein Stück am iPhone-Hersteller. Ein Sinneswandel? Mitnichten! Apple passt perfekt ins Beuteschema von Buffett und seiner Gesellschaft Berkshire Hathaway: In Ungnade gefallene, unterbewertete Firmen mit hohem Kundenstamm ziehen seit jeher das Interesse des Investors auf sich.

Apples Erfolgskurs erfuhr zuletzt herbe Dämpfer: Zum ersten Mal überhaupt ging der iPhone-Absatz zurück und der teuerste Konzern der Welt verbuchte zu Jahresbeginn das erste Umsatzminus seit 13 Jahren. Investor Carl Icahn verkaufte Ende April seinen kompletten Anteil - zu groß waren für ihn die Risiken im China-Business, bei dem der Konzern inzwischen ein Viertel seines Geschäfts macht. Zuvor hatte Icahn allerdings rund zwei Milliarden verdient. Angesichts der längsten Talfahrt der Apple-Aktie seit 1998 sah sich Konzernchef Tim Cook genötigt, Paroli zu bieten: "Ich denke, es ist eine riesige Überreaktion", sagte er in einem Fernsehinterview, räumte aber ein, Kunden stiegen langsamer auf neue iPhone-Modelle um als beim Start der deutlich größeren Geräte vor einem Jahr. Insgesamt gab er sich trotzig: Rund zehn Milliarden Dollar Quartalsgewinn sei "mehr als jedes anderes Unternehmen schafft".

Cook erkundet Indien



Cook widersprach der Vermutung, der Fokus auf Hochpreismodelle könne mit der Sättigung der westlichen Smartphone-Märkte und dem Wachstum aus Schwellenmärkten zum Problem werden. Erstmals in seiner Amtszeit reist Cook nun durch Indien, ein Treffen mit Premierminister Narendra Modi soll auf seinem Programm stehen. Zuvor hatte Cook bereits ein Förderprogramm für Start-ups im südindischen Bangalore angekündigt. Apple verkauft in Indien bisher weniger als ein Prozent aller iPhones, erzielte zuletzt aber ein Wachstum von 56 Prozent. Beobachter rechnen damit, dass Apple mittelfristig eine Vorortproduktion in Indien ankündigen wird. Anders geht es kaum, herrschen in dem bevölkerungsreichen Staat doch bislang strenge Importgesetze.