In den vergangenen Monaten ist die Kritik an Apple-Boss Tim Cook deutlich lauter geworden. Es fehle an neuen, heißen Produkten, maulten Investoren immer ungeduldiger. Doch Cook hat die Diskussion unlängst erst mal beendet - mit Andeutungen um neue Entwicklungen und einem Rund-um-Happy-Paket für Investoren: Apple werde sein Aktienrückkauf-Programm um 30 Milliarden Dollar erhöhen, die Dividende anheben und die Aktie im Verhältnis 7:1 splitten, kündigte Cook, anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen an. Vor allem der Split hat viele Fragen aufgeworfen. Hier die wichtigsten Fragen und die Antworten dazu.

Warum plant Apple einen Aktiensplit?

Durch einen Aktiensplit bleibt der Börsenwert eines Unternehmens - theoretisch - gleich. Die Marktkapitalisierung - also der Aktienkurs mulitipliziert mit der Anzahl der Aktien - wird lediglich auf mehr Aktien verteilt. Dadurch sinkt der Aktienkurs. Das Kalkül dahinter geht bei vielen Unternehmen so: Sinkt der optische Preis einer Aktie bei sonst identischen Voraussetzungen, wird das Papier für breitere Anlegerschichten attraktiver. Und das hilft dem Kurs. Auf diesen Zusammenhang setzt auch Apple.

Wann soll der Split greifen?

Stichtag ist Montag, 2. Juni 2014. Alle Aktien, die an diesem Tag in den Depots liegen, sind splitberechtigt. Am Freitag, den 6. Juni 2014, wird der Split nach US-Handelsschluss vollzogen. Am folgenden Montag, den 9. Juni, 2014, werden die gesplitteten Aktien erstmals gehandelt.

Wieviele Aktien habe ich nach dem Split?

Apple plant einen Split im Verhältnis 7:1. Das heißt: Aus jeder einzelnen Aktie im Depot werden nach dem Split sieben Anteilsscheine. Beispiel: Ein Anleger hat 10 Apple-Aktien zum aktuellen Kurs von jeweils 600 Dollar. Die Position ist damit 6000 Dollar wert. Nach dem Split werden aus 10 Apple-Aktien 70 Papiere zum Kurs von jeweils 85,71 Dollar (Kurs von 600 Dollar pro Aktie geteilt durch 7 Aktien). Damit liegt die Apple-Position weiter bei 6000 Dollar (85,71 Dollar multipliziert mit 70 Aktien). Der Depotwert bleibt damit gleich.

Ist das der erste Aktiensplit bei Apple?

Nein. Seit dem IPO hat das Unternehmen bislang drei Splits vorgenommen: am 15. Mai 1987, am 21. Juni 2000 und am 18.2. 2005. Nun kommt der vierte.

Wie wirkt sich der Split für Apple-Aktionäre in Deutschland steuerlich aus?

Apple plant einen einfachen Split: Die ISIN (US0378331005) bzw. WKN (865985) der Aktie bleiben unverändert, erklärte eine Pressesprecherin von Clearstream, der Wertpapierabwicklungstochter der Deutschen Börse gegenüber www.boerse-online.de (BO.de). Nur die Anzahl der Anteilsscheine versiebenfacht sich. Steuerlich ändert sich damit also nichts. Damit entsteht keine Steuerlast aus dem Vorgang, sagte Jürgen Kurz, Pressesprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) gegenüber BO.de.

Anleger sind beim Thema Aktiensplit zuletzt hellhörig geworden. Weil Google unlängst im Rahmen eines Aktiensplits neue, so genannte C-Class-Shares in den Handel brachte, wurde für Google-Aktionäre in Deutschland Abgeltungssteuer fällig - sehr zum Ärger der deutschen Google-Anteilseigner. Bei Apple gibt es dagegen keinen Grund zur Sorge. Die Aktie bleibt identisch, es gibt eben nur mehr.

Wann sind die neuen Aktien im Depot?

Die Apple-Aktien dürften hierzulande am 12. Juni in die Depots eingebucht sein, heißt es bei Clearstream.

Muss ich etwas tun, um beim Split berücksichtigt zu werden?

Nein, sagt die Clearmstream-Sprecherin. Die Apple-Aktionäre müssen "nichts unternehmen". Jeder Aktionär, der Apple-Papiere zum Stichtag am 2. Juni hält, werde beim Split entsprechend automatisch berücksichtigt, heißt es.