Für Apple-Chef Tim Cook und sein Team wird es bei dem traditionellen Eröffnungs-Event (ab 19.00 MESZ) in diesem Jahr allerdings schwieriger, Nutzer und App-Entwickler zu beeindrucken. Google (Google (A)) und Facebook hatten in den vergangenen Monaten bei ihren Entwicklerkonferenzen einen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz gesetzt und damit die Planke für Apple höher gelegt. So demonstrierte Google die Vision, wie seine Dienste unter anderem über vernetzte Lautsprecher, mit denen man sich unterhalten kann, den Alltag durchdringen sollen. Amazon (Amazoncom) verfolgt bereits ein ähnliches Konzept mit seinem Lautsprecher Echo.
Bei soll nun Medienberichten zufolge eine neue, deutlich verbesserte Version der Siri-Sprachsteuerung im Mittelpunkt der WWDC stehen, auch als Antwort an Google, Facebook und Amazon. So berichtete die Website "The Information", der Zugriff auf Siri solle für alle App-Entwickler geöffnet werden - ein wichtiger Schritt, um die Verwendung des Sprachassistenten im Alltag zu etablieren und ihn zu verbessern. Außerdem werde Siri schließlich auch im Mac einziehen, berichtete das gewöhnlich sehr gut informierte Blog "9to5Mac".
Der vor rund einem Jahr gestartete Streaming-Musikdienst Apple Music soll laut Medienberichten jetzt generalüberholt werden. Apple kommt nach jüngsten Zahlen aus dem Frühjahr auf rund 13 Millionen zahlende Abo-Kunden und wurde damit schnell zur klaren Nummer zwei in dem Geschäft. Der Marktführer Spotify hat aber mit über 30 Millionen Abonnenten immer noch deutlich mehr - und von Apple konnte angesichts der Zahl von 800 Millionen Nutzern seiner Geräte und Dienste ein noch schnelleres Wachstum erwartet werden, zumal es Apple Music auch für Android-Geräte gibt. Nun soll den Informationen zufolge unter anderem die Bedienung der App verbessert werden, die einige Nutzer zu komplex und unlogisch fanden.
Dienste werden als Geldquelle immer wichtiger für Apple. Der Konzern verdient einen Löwenanteil seines Geldes mit Hardware, also mit iPhone, iPad, der Apple Watch und dem Mac - und das wird auch so bleiben. Aber der Smartphone-Markt kühlt ab, die iPhone-Verkäufe sind zuletzt erstmals seit dem Start 2007 gesunken, und das dürfte nach Schätzungen von Analysten in diesem Jahr auch so weitergehen. Die Börse will entsprechend Fortschritte im Service-Geschäft sehen.
Der Bezahldienst Apple Pay soll nach Informationen des Technologieblogs "Recode" für Geschäfte im Web freigegeben werden, und zuletzt wurde auch über einen baldigen Start in der Schweiz spekuliert. Der "9to5Mac"-Reporter Mark Gurman, der in den vergangenen Jahren frühzeitig über zahlreiche Apple-Neuerungen berichtete, hörte auch, dass der Konzern an Zahlungen zwischen Nutzern in seinem SMS-Ersatz iMessage arbeite. Die Seite "MacDailyNews" schrieb zudem, Apple wolle iMessage auch auf Android-Geräten verfügbar machen. Bisher läuft der Dienst nur auf Apple-Geräten./so/DP/fbr