Der in Kalifornien ansässige Elektronik-Konzern nutzt ein Schlupfloch im Steuerrecht, um dem US-Fiskus zu entkommen. Seinen Bilanzen zufolge zahlte der iPhone-Hersteller in den vergangenen drei Jahren auf im Ausland erzielte Gewinne von insgesamt 74 Milliarden Dollar einen Steuersatz von zwei Prozent. Möglich ist dies, weil einige Apple-Tochtergesellschaften in Irland weder dort noch in den USA steuerpflichtig sind. Sie sind zwar auf der Insel registriert. Weil aber der Verwaltungsrat in den USA tagt, entsteht in Irland Experten zufolge kein Steuerwohnsitz.
Solche Vermeidungsstrategien von Konzernen gelten als legal, haben aber in Europa für Empörung gesorgt. Entsprechende Schlupflöcher gibt es auch in den Niederlanden und Luxemburg. Die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen die Praxis verbieten, weil ihnen dadurch Experten zufolge jährlich dreistellige Milliardensummen verloren gehen.
Irland lockt seit den 60er Jahren US-Konzerne mit günstigen Steuersätzen. Die Regierung verteidigt das System als transparent. Die vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern gerieten in die Kritik, als das Land im Jahr 2010 mit einem internationalen Kreditpaket vor der Pleite gerettet wurde. Reuters