Das Motto lautet offenbar: Kaufe bei Gerüchten und verkaufe bei Fakten. Mit einem Umsatzanstieg von 59,7 Milliarden auf 81,4 Milliarden Dollar wurde das vergleichbare Vorjahresquartal um 36,3 Prozent übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld mit Umsätzen in Höhe von 73,3 Milliarden Dollar gerechnet. Kräftig bergauf ging es auch beim Gewinn pro Aktie, wo eine Verdopplung von 0,65 auf 1,30 Dollar erzielt wurde (Analystenschätzung: 1,01 Dollar). In den fünf Produktbereichen des Unternehmens wurden gegenüber dem Vorjahr folgende Umsatzzuwächse erzielt: iPhone: +49,8 Prozent, Mac: +16,3 Prozent, iPad: +11,9 Prozent, Wearables u.ä.: +36,0 Prozent sowie Dienstleistungen: +32,9 Prozent. Aufgeteilt nach Regionen wurde das stärkste Wachstum in China (+58,2 Prozent p.a.), gefolgt von Europa (+33,7 Prozent p.a.), Amerika (+32,8 Prozent p.a.), Japan (+30,1 Prozent p.a.) und dem Rest der Region Asien/Pazifik (+28,5 Prozent p.a.) erzielt.

Getrübt wurde das Zahlenwerk allerdings von diversen Negativaspekten. So geht das Management zum Beispiel davon aus, dass sich die globalen Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen im laufenden Quartal negativ auswirken könnten. Die deutlich gestiegenen Transportkosten wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls als Negativaspekt erwähnt. Im Vorfeld aufgekommene Gerüchte, dass Apple ein großes Bitcoin-Investment getätigt habe, wurden weder bestätigt noch dementiert. Ungemach droht dem Technologiekonzern gegenwärtig seitens der Justiz und durch staatliche Stellen in China und den USA. Nur ein Beispiel: Aktuell klagt der Spieleanbieter Epic Games (Fortnite) gegen die hohen Umsatzbeteiligungen zwischen 15 und 30 Prozent, die Apple für Downloads aus dem App-Store verlangt.

Stark ausgeprägter Optimismus unter Analysten


Laut FactSet Research sind die meisten Analysten gegenüber der Apple-Aktie weiterhin optimistisch gestimmt. Unter den insgesamt 44 erfassten Analystenmeinungen stufen 27 Experten den Titel als kaufenswert (Buy) ein, während sechsmal zum Übergewichten (Overweight) geraten wird. Neun Analysten sehen die Apple-Aktie als Halteposition (Hold) und lediglich zwei Analysten raten zum Verkaufen (Sell) der Aktie. Bei den ausgesprochenen Kurszielen fällt die Bandbreite der Prognosen relativ breit aus. Diese reicht nämlich von 90,00 bis 185,00 Dollar, wodurch sich ein Durchschnittswert von 157,88 Dollar (aktuell: 146,77 Dollar) errechnet.

Apple-Chart: Aufwärtstrend gerät ins Stocken


Aus charttechnischer Sicht scheiterte die Apple-Aktie in den vergangenen Handelstagen an dem Mitte des Monats markierten Rekordhoch von 149,15 Dollar und scheint sich nun wieder in etwas tiefere Regionen zu orientieren. Unter Timingaspekten und bei kurzfristigem Anlagehorizont drängt sich aktuell ein Apple-Investment eher nicht auf. Grundsätzlich positiv ist allerdings der Umstand anzumerken, dass sowohl der mittelfristige als auch der langfristige Aufwärtstrend nach wie vor intakt ist, was sich auch an der steilen Aufwärtstendenz der langfristigen 200-Tage-Linie besonders gut ablesen lässt. Diese verläuft aktuell bei 128 Dollar und sollte möglichst nicht unterschritten werden, da in diesem Fall auch die untere Trendbegrenzung gebrochen wäre - und das sehen chartorientierte Investoren gar nicht gerne. Den Blick nach unten gerichtet, verläuft im Bereich von 130 Dollar eine signifikante Unterstützungszone. Selbiges trifft auf die Marken von 120 und 110 Dollar zu.

Unter den technischen Indikatoren überwiegen derzeit noch die positiven Signale. Auf der Website Tradingview rät das Pendel derzeit zum "Kaufen" der Apple-Aktie. Von den insgesamt 26 Parametern stehen derzeit 11 auf "Kaufen", zehn auf "Neutral" und lediglich fünf auf "Verkaufen".