Knapp 160 Dollar werden derzeit für eine Apple-Aktie verlangt. Klingt nicht gerade nach viel, allerdings gibt es auch 5,2 Mrd. Aktien. Dies führt zu einer stolzen Marktkapitalisierung von gut 820 Mrd. Dollar. Zur Einordnung: Die neun schwersten DAX-Konzerne SAP, Siemens, Bayer, Allianz, BASF, Deutsche Telekom, Volkswagen, Daimler und BMW bringen ähnlich viel auf die Börsenwaage. Der DAX kommt auf knapp 1,4 Billionen Dollar. Sollte die Aktie bis auf 194 Dollar steigen, hätte Apple die magische Schallmauer von einer Billion Dollar Börsenwert durchbrochen und dürfte medial viel Wirbel auslösen. Bis zur Grenze fehlen nur gut 20 Prozent. Ähnlich kräftig legte der Kurs seit Mitte Februar zu, für Apple eine Kleinigkeit.

Die meisten Analysten sehen die Aktie noch nicht im Bereich der Billion-Marke, insgesamt dominiert aber Optimismus. Von 38 Experten empfehlen 23 den Wert zum Kauf, 5 haben Apple auf Übergewichten, 9 auf Halten und nur einer rät zum Ausstieg. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 173 Dollar, die höchste Prognose bei 208 Dollar und das tiefste Ziel bei 131 Dollar. Nicht selten reagieren Analysten aber eher träge und eignen sich durchaus auch als Kontraindikator.

Umsatzprognose befeuert Spekulationen



Kommen wir daher zu den Fakten. Die Zahlen für das dritte Quartal waren gut: Der Umsatz legte mit plus 7,2 Prozent auf 45,4 Mrd. Dollar stärker zu als erwartet, der iPhone-Absatz stieg um 1,5 Prozent auf 41 Millionen. Nur der durchschnittliche Verkaufspreis lag mit 606 Dollar leicht unter den Prognosen. Auch der Umsatzrückgang in Großchina (mit Hongkong und Taiwan) um knapp zehn Prozent fällt nicht so stark ins Gewicht, denn um Währungseffekte bereinigt waren die Erlöse stabil. Zudem entwickelten sich andere Geschäftsbereiche recht erfreulich, im Gegenzug sinkt die Bedeutung des iPhones. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,67 Dollar, erwartet wurden 1,57 Dollar.

Wichtig ist natürlich der Blick in die Zukunft: Für das laufende vierte Quartal werden Umsätze von 49 bis 52 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt. Nach 46,9 Mrd. im Vorjahr ist diese doch recht optimistische Prognose als Signal zu sehen, dass das neue iPhone noch im September auf den Markt kommen wird. Der Konzern beginnt den Verkauf der neuen Generation meist gegen Ende September, erste positive Effekte sind daher oft schon im Herbstquartal enthalten.

Analysten rechnen für das vierte Quartal mit 51,1 Mrd. Dollar Umsatz und einen Gewinn je Aktie von 1,89 Dollar. Für das Geschäftsjahr 2017 liegen die Prognosen bei neun Dollar je Aktie, vor vier Wochen waren es noch 8,87 Dollar. 2018 werden 10,74 Dollar avisiert. Damit liegt das KGV bei günstigen 15, unter Berücksichtigung der hohen Netto-Cash-Bestände sogar nur bei rund zwölf. Kaum eine Tech-Aktie ist derzeit noch so günstig. Apropos Cash-Reserven: Mit knapp 262 Mrd. Dollar schlummert viel Geld in Apples Kasse für weitere Aktienrückkäufe und Dividenden.

Charttechnik Apple-Aktie



Unter der charttechnischen Lupe gesehen gibt es kaum negative Punkte. Der Trend zeigt aufwärts, die Aktie notiert auf Rekordhoch. Richtung Norden gibt es somit keine bestätigten Barrieren, was grundsätzlich positiv ist. Der Abstand von 15 Prozent zur 200-Tage-Linie ist erhöht, liegt aber noch unter dem kritischen Niveau von mehr als 22 Prozent, ab dem schon häufiger eine Korrektur einsetzte (Verlauf unter dem Chart). Allerdings wurde die Differenz erst kürzlich erreicht, die Dynamik lässt somit nach. Eine gute Unterstützung bietet die Kombination aus 200-Tage-Durchschnitt und horizontalen Wendepunkten bei rund 137 bis 140 Dollar.

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Vor zehn Jahren kam das erste iPhone auf den Markt, für das Jubiläumsjahr sind die Erwartungen entsprechend groß. Die Markteinführung im September gilt an der Börse als gesetzt, für Enttäuschungen ist kein Platz. In der Vergangenheit legte die Aktie meist in den Wochen vor der Produktvorstellung zu, danach kam es zur Konsolidierung. Mit Blick auf die überhitzten US-Börsen und der oft zu beobachtenden saisonalen Schwäche bis in den Oktober wäre auch jetzt eine Atempause nicht überraschend.

Für risikobereite Anleger empfiehlt sich daher eine antizyklische Wette, die am besten mit Capped-Put-Optionsscheinen umgesetzt werden kann. Gute Konditionen bietet die WKN PR6NHG: Notiert die Apple-Aktie Mitte Dezember 2017 bei maximal 160 Dollar (Cap), bietet der Schein eine Rendite von 40 Prozent (rund 120 Prozent p.a. auf Basis des aktuellen Wechselkurses). Oberhalb von 170 Dollar würde der Capped-Put wertlos verfallen.




Basiswert


Apple

Kurs Basiswert


134 USD

Produkt


Capped-Put

WKN


PR6NHG

Emittent


BNP Paribas

Bewertungstag


15.12.2017

Basispreis


170 USD

Cap


160 USD

Maximalrendite (p.a.)


39 (120%)

Kurs Zertifikat


6,11 Euro

Zielkurs


10 USD

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast bei n-tv, gern gesehener Vortragsredner und schreibt für die Telebörse. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de