Auch ein stark anziehendes Geschäft in China trug wesentlich dazu bei. Damit konnte sich Apple deutlich von seinem südkoreanischen Rivalen Samsung absetzen, der zuletzt auch wegen der asiatischen Billigkonkurrenz schwächelte. Apple konnte zudem Sorgen weitgehend ausräumen, es habe nach dem Tod des charismatischen Gründers Steve Jobs an Anziehungskraft verloren. Zumal dessen Nachfolger Tim Cook mit Apples erster Computer-Armbanduhr im April einen neuen Kassenschlager auf den Markt bringen will.

Während andere US-Technologiegiganten wie IBM und Microsoft jüngst mit ihren Bilanzen enttäuschten, steigerte Apple den Angaben vom Dienstagabend zufolge den Umsatz im abgelaufenen Quartal um 30 Prozent auf 74,6 Milliarden Dollar - mehr schaffte der Konzern noch nie. Das Weihnachtsgeschäft ist schon lange für das Unternehmen aus dem Silicon Valley die beste Zeit. Das neue iPhone-Modell ist dann noch recht frisch auf dem Markt und viele Kunden, die teils extra darauf gewartet haben, sind besonders spendabel. Die neuen, größeren Geräte iPhone 6 und 6 plus, die seit September im Handel sind, fanden nun auch besonders reißenden Absatz. Lange hatte sich der Smartphone-Vorreiter gegen den Trend zu größeren Bildschirmen gestemmt. Doch offenbar traf er trotz anfänglicher Zweifel von Kritikern den Geschmack der Kunden.

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SAMSUNG VERLIERT AN BODEN

Vor allem in China stieg die Nachfrage kräftig, obwohl dort häufig günstigere Modelle besser verkauft werden. Der Umsatz legte in dem hart umkämpften Markt um 70 Prozent zu, auch dank der neuen Partnerschaft mit dem weltgrößten Mobilfunker China Mobile. Schwierigkeiten wegen der Konjunkturabkühlung dort befürchtet Apple nicht. "Wir haben keine Verlangsamung festgestellt", sagte Finanzchef Luca Maestri der Nachrichtenagentur Reuters. Gerade hier machte Samsung zuletzt vermehrt die erstarkte Konkurrenz einheimischer Anbieter wie Xiaomi und Lenovo zu schaffen. Der lange erfolgsverwöhnte Smartphone-Primus verlor immer mehr Marktanteile und verzeichnete 2014 den ersten Gewinnrückgang seit drei Jahren.

Aber auch in den USA florierte das Apple-Geschäft. Hier seien noch mehr iPhones verkauft worden als in China, so Maestri. Und in Brasilien habe sich der Absatz verdoppelt, obwohl auch dort - wie in China - die Wirtschaft schwächelt. Allerding spüre auch Apple Gegenwind durch den starken Dollar. Analystin Carolina Milanesi vom Marktforscher Kantar Worldpanel ComTech verwies darauf, dass auch die Zahl der verkauften Mac-Computer um 14 Prozent gestiegen sei. Zudem fänden auch ältere iPhone-Modelle noch immer Abnehmer. Apples Barmittelbestand legte auf 178 Milliarden Dollar zu - genug etwa um den weltgrößten IT-Dienstleister IBM zu kaufen.

Bei den Anlegern kamen die Apple-Rekorde gut an: Die Aktie legte um vorbörslichen US-Handel 6,5 Prozent zu. Im Frankfurter Handel stieg das Papier am Mittwoch zeitweise ebenfalls mehr als sechs Prozent auf 103,45 Euro und war dort damit so teuer wie nie zuvor. Auch Zulieferer profitierten davon. Die Aktie des britischen Chip-Entwicklers ARM gewann zwei Prozent.

Reuters