Sechs zusätzliche knallige Farben ergänzen in der neuen Generation der iMacs von Apple das bisherige Silber. Und ja, die Bildschirme sind etwas größer und dünner als beim Design von 2012, das nun abgelöst wird. Gesteuert werden die Flachmänner erstmals von Apples eigenen Mikroprozessoren statt wie die meisten Rechner von einem Intel-Chip. Investoren an der Wall Street beeindruckte die mit iMacs und iPads nun vorgestellte Serie neuer Produkte und Dienstleistung nur mäßig. Nach der Präsentation am Dienstag konnte sich die Apple-Aktie dem Abwärtstrend im Markt nicht entziehen.
iMacs und iPads liefern jährlich deutlich mehr als 20 Milliarden Dollar Jahresumsatz. In dem Konzern mit rund 275 Milliarden Dollar Gesamterlös ist das weniger, als Dienstleistungen wie die Streaming-Abos für Musik oder Filme oder die Apple Watch und ähnliche Wearables einspielen.
Besser für Onlinekonferenzen
Allerdings hat Apple die neuen Computer und Tablets nicht nur mit deutlich schnelleren Prozessoren ausgestattet, sondern auch mit besseren. Und der iMac wurde sogar mit mehreren Kameras versehen, optimiert für die Zeit während und voraussichtlich auch die nach der Pandemie, wenn Onlinekonferenzen privat und im Homeoffice zum Alltag gehören. Analysten erwarten deshalb, dass der Konzern seine Prognosen für das Geschäft mit iMacs und iPads für das laufende Geschäftsjahr erhöhen wird. Vielleicht bereits am Mittwoch nach Börsenschluss an der Wall Street mit den Quartalszahlen.
Aus Sicht der Analysten von Bloomberg Intelligence werden die neuen Produkte dazu beitragen, dass der Technologiekonzern im Geschäftsjahr gut 25 Prozent mehr Umsatz schreibt, rund 343 Milliarden Dollar. Im Schnitt erwarten Kapitalmarktexperten 22 Prozent mehr. Für das mit Abstand dominierende Segment iPhones sagt Bloomberg ein Plus von einem Fünftel voraus, ebenso bei Macs.
1,65 Milliarden Apple-Geräte
Bei Dienstleistungen wird ein Plus von 22 Prozent auf 65 Milliarden Dollar erwartet. Die Grundlage für dieses starke Wachstum im Servicebereich sind weltweit 1,65 Milliarden Apple-Geräte.
Diese Basis, die kontinuierlich zulegen dürfte, ist bei den langfristigen Wachstumsperspektiven des Unternehmens aus dem kalifornischen Cupertino der größte Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Mit den nun von Apple selbst entwickelten Chips für das Energiemanagement, Mikroprozessoren und bald auch die zentralen Steuerungschips für iPhones kann auch die Software auf Macs, iPads, iPhones, der Apple Watch sowie Apple TV für eine geräteübergreifende Nutzung optimiert werden. Das ist ein zusätzlicher Vorteil, der die Plattform stärkt. Nutzern von Apple-Produkten dürfte der Wechsel zur Konkurrenz somit noch schwerer fallen. Und der Konzern profitiert über stabile Margen und steigende Zuflüsse via Abos.
Stabil: Die Aktie ist weniger als zehn Prozent vom Allzeithoch entfernt. Die Quartalszahlen am Mittwoch könnten Auftrieb bringen.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 140,00 Euro
Stoppkurs: 89,00 Euro