Das liegt nicht nur an der allgemein schlechten Stimmung an den Märkten. Bei Apple drängt sich erneut die Frage auf, wie lange der Konzern jedes Jahr Absatzrekorde mit dem iPhone erzielen kann. Das Gerät ist für knapp zwei Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich, der Anteil am Gewinn dürfte noch größer sein. Andere Geräte wie die Apple-Uhr und der Tablet-Computer iPad bringen zu wenig Umsatz, um einen Flop beim iPhone auffangen zu können. Bislang jedoch hat Apple Pessimisten stets eines Besseren belehrt. Der Konzern selbst lässt keine Selbstzweifel erkennen: Man sei auf gutem Weg, mit dem neuen Gerät den bisherigen Rekordstart des Vorgängermodells zu überbieten. Dieses hatte sich am ersten Wochenende zehn Millionen Mal verkauft. Apple setzt darauf, dass viele Kunden ihren Kauf nur hinausgezögert haben - weniger als 30 Prozent haben bislang auf das iPhone 6, das erste Gerät mit deutlich größerem Bildschirm, aufgerüstet. Auch in China sieht Apple noch immer großes Potenzial.
Börsianer stellen sich bereits darauf ein, dass Apple nicht mehr so rasant wachsen wird wie in früheren Jahren. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie ist deutlich gesunken: Vor zehn Jahren schwankte die Kennziffer zwischen 25 und 35, zuletzt nur noch zwischen 10 und 15. Nachdem die Aktie im Zuge der jüngsten Kursturbulenzen unter unseren Stoppkurs gerutscht ist, bleiben wir an der Seitenlinie. Vor allem die wachsende Abhängigkeit Apples vom chinesischen Markt könnte angesichts
der sich dort abkühlenden Wirtschaft Probleme bereiten.
RED