Von April bis Juni zogen die Gesamterlöse des Smartphone-Herstellers um ein Prozent auf 53,8 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Für Apple-Chef Tim Cook ist dies eine Folge der Anstrengungen, unabhängiger vom iPhone zu werden. Erstmals seit sieben Jahren stand das Smartphone wieder für weniger als die Hälfte des Konzernumsatzes. Allerdings fiel der Nettogewinn auf gut zehn Milliarden Dollar, nachdem es im Jahr zuvor noch 11,5 Milliarden waren.
In China lief es zwar nicht so rund wie früher, aber nicht mehr ganz so schlecht wie zu Jahresbeginn: Die Umsätze fielen dort um vier Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar. Im Zeitraum Januar bis März waren sie noch um 22 Prozent eingebrochen. Mit dem jetzigen Umsatzrückgang schnitt Apple zudem etwas besser ab als der Gesamtmarkt für Smartphones in China. Dieser fiel laut der Marktforschungsirma Canalys um sechs Prozent. Cook sagte der Nachrichtenagentur Reuters, in China gehe es in allen Sparten aufwärts, nur im iPhone-Bereich nicht.
Die Schwäche dort liegt vor allem am Handelsstreit zwischen der Volksrepublik und den USA. Zwar wurden die zuletzt ins Stocken geratenen Verhandlungen wieder aufgenommen. US-Präsident Donald Trump warnte die Regierung in Peking zuletzt aber mit harschen Worten, nicht auf Zeit zu spielen.
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Apple hat mit seinem iPhone vor rund zehn Jahren den Markt für Mobiltelefone revolutioniert. Für das laufende Quartal erwartet Cook Umsätze zwischen 61 und 64 Milliarden Dollar. Analysten prognostizierten bisher etwas mehr als 61 Milliarden Dollar. "Keiner kann sagen, wie es im Handelsstreit weitergeht, aber ich gehe davon aus, dass am Ende eine gute Lösung gefunden wird und wir alle davon profitieren werden", so Cook. Der Technologie-Riese stellt seine wichtigsten Produkte hauptsächlich in China her.
Vor allem das Wachstum mit Serviceangeboten stimmt den Apple-Chef optimistisch. Die Umsätze in der Sparte legten im vergangenen Quartal um 12,6 Prozent auf einen Rekordwert von 11,5 Milliarden Dollar zu. Die mit dem iPhone erzielten Erlöse gingen dagegen um zwölf Prozent auf 26 Milliarden Dollar zurück. Auch mit Apple Uhren und AirPods erwirtschaftete Apple mehr als Analysten im Vorfeld erwartet hatten.
Um von den iPhones unabhängiger zu werden, baut Apple das Geschäft mit Musik, dem App Store und Cloud-Dienstleistungen aus. In den kommenden Monaten soll zudem ein Streamingdienst für selbst produzierte Filme und Serien dazu kommen, was Netflix und Amazon schon seit vielen Jahren anbieten. Zudem verspricht sich Apple Umsatzwachstum durch eine hauseigene Kreditkarte. Diese soll im August auf den Markt kommen.
rtr