Seit etwa einem Jahr scheint Apple in einer Konsolidierung/Seitwärtsbewegung gefangen, doch nun sprechen einige fundamentale und charttechnische Signale für einen Ausbruch nach unten. Kommt hier bald der Abverkauf?
Apple ist das größte börsennotierte Unternehmen der Welt mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen US-Dollar (zeitweise waren es sogar mal 3 Billionen). Doch von den Hochs hat sich die Aktie in der Vergangenheit deutlich entfernt, auch wenn das Papier in den letzten fünf Jahren immer noch mehr als 300 Prozent zulegen konnte. Allerdings gibt es inzwischen Anzeichen, dass sich das ändern könnte.
Apple: Fundamental überbewertet?
Von der fundamentalen Betrachtungsweise her ist Apple nämlich keinesfalls mehr das konjunkturresiliente, wachstumsstarke Plattformunternehmen, als welches früher klassifiziert wurde. Wie man aktuell feststellen kann, hängt der iPhone Hersteller sehr wohl an der Weltwirtschaft, spürt Einbußen bei verkauften Geräten und leidet unter einem Angebotsüberhang durch die vorgezogenen Technik-Ausgaben der Haushalte in der Corona-Pandemie.
Gleichzeitig bleibt die allgemeine Marktmeinung jedoch weiterhin positiv für Apple, auch wenn eine Rezession dem Unternehmen weiter zusetzen dürfte. Vor allem die hochpreisigen Umsatzbringer wie das iPhone könnten deutlich an Popularität verlieren. Würde man nun Apple auf Basis dieser Daten ein ohnehin schon für andere Unternehmen erhöhtes KGV von 20 zuweisen, so würden erst die prognostizierten Gewinne im Jahr 2026 den aktuellen Kurs rechtfertigen. Sollte es zu Verwerfungen an den Märkten durch eine Rezession kommen, ist es deswegen gut möglich, dass hier eine Bewertungskorrektur die Folge ist.
Spricht der Chart für einen Abverkauf von Apple?
Aber auch mit Blick auf den Chart ist eine solche Abwärtsbewegung keineswegs unwahrscheinlich. Apple müsste, um den weiteren Aufwärtstrend seit dem Tief bei 124 US-Dollar fortzusetzen, die Marke von 157 US-Dollar überspringen, wobei weder die Saisonalität noch das aktuelle Marktumfeld dafür spricht.
Scheitert der Anstieg also ein weiteres Mal, könnte die Aktie wieder in den Bereich der 124 US-Dollar zurücklaufen und zu diesem Zeitpunkt, zum Beispiel bei schlechten Quartalszahlen, aus dem seit einem Jahr laufenden Seitwärtstrend ausbrechen. Nächster Halt für das Papier wäre dann erst bei 116 bzw. 102 US-Dollar.
Was sollten Investoren jetzt mit Apple-Aktien tun?
Doch wie sollten Investoren mit diesem Set-up umgehen? Immerhin ist Apple eigentlich ein solides Unternehmen, das eben nur in einige makroökonomisch bedingte Schwankungen gerät.
Tatsächlich wird Apple keineswegs seinen Status als Top-Unternehmen verlieren und von der Bildfläche verschwinden. Trotzdem ist die Aktie in den vergangenen Jahren gut gelaufen und vielleicht sogar zu gut, sodass eine längerfristige Korrektur und ein Reinwachsen in eine angemessene Bewertung für einen weiteren Aufwärtstrend notwendig wäre.
In einer solchen Situation sollten sich Anleger also fragen, ob sie an Bord bleiben wollen und einen gewissen Zeitraum ohne Rendite oder gar mit Verlusten in Kauf nehmen oder ob sie sich nach besseren Alternativen umsehen sollten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple