Ausgangssituation und Signal



In den vergangenen fünf Handelstagen schlossen die Papiere des US-amerikanischen Elektronik- und Smartphone-Herstellers Apple fast auf Wochenhoch. Dabei lagen die Wochentiefstkurse rund 8,6 Prozent darunter. Diese kräftige Erholung darf als Zeichen innerer Stärke interpretiert werden. Woran lag‘s? Die Erklärung liefert die Technische Analyse.

Die Charttechnik kennt psychologisch wichtige Kursmarken! Kommt es nach einer vorausgegangenen Abwärtsphase in diesem Bereich zu Käufen von Anlegern, so kann sich dort eine Unterstützung formieren. So geschehen bei den Papieren von Apple: Die Anteilsscheine verloren seit Anfang November fast 25 Prozent an Wert und markierten in der Vorwoche mit 93,42 US-Dollar ein 5-Montstief. Dieser Kursbereich bewährte sich bereits im vergangenen August als Unterstützung. Noch ist es zwar zu früh, um von einem Doppelboden zu sprechen. Doch das Fundament hierfür stünde bereit. Schon in den Tagen zuvor haben sich um 96 US-Dollar Stützungskäufe vonseiten der Investoren eingestellt. Ansätze einer Bodenbildung sind also vorhanden. Das eigentliche positive Signal formierte sich am Freitag: Ein Kurssprung von 5,3% über die psychologisch wichtige Kursmarke von 100 US-Dollar. Was von der vergangenen Handelswoche bleibt, ist eine Kerzenform, die aufgrund ihres langen weißen Körpers grundsätzlich als positiv zu bewerten ist. Dies erhöht die Chance auf eine Fortsetzung der Erholungsphase.

Empfehlung



Der rasante Kurssturz seit Herbst 2015 würde durchaus eine kräftige Gegenbewegung nach oben erlauben. Dabei bringen wir als erste Kurszielmarke die 108er-Linie ins Gespräch. Der Bereich um 108,00 US-Dollar diente dem Aktienkurs Anfang Oktober als Unterstützung, die sich vergangenen Dezember in einen Widerstand verwandelte. Dieser wird nun durch die Kursmarken 108 US-Dollar und 109,43 US-Dollar gezeichnet und ist noch heute voller Bedeutung. Heißt im Klartext: Spätestens bei 108 US-Dollar sollten erste Buchgewinne abgesichert werden, indem bestehende Stop-Lossmarken nach oben gezogen werden. Kommt es zu einem Ausbruch über 109,43 US-Dollar, könnte der kräftige Widerstand bei 120 US-Dollar anvisiert werden. Eine erste (enge) Stop-Lossmarke könnte unterhalb des Freitagtiefs angelegt sein; etwa bei 98,25 US-Dollar. Wem dies zu knapp bemessen ist, orientiert sich am vergangenen Wochentief, welches sich bei 93,42 US-Dollar befand.

Was ebenfalls für eine Fortsetzung der freundlichen Stimmung spricht: Der positive Verlauf des Slow-Stochastik-Indikators. Dieser vergleicht, kurzgesprochen, den Schlusskurs einer Handelsperiode bezogen auf deren Handelsspanne (Unterschied "Hochkurs minus Tiefkurs"). Dieser Indikator hilft gerade nach Seitwärtsbewegungen beim Aufspüren von Umkehrpunkten. Dabei gilt ein Bereich von unterhalb 20 als "überverkauft"; ein Bereich oberhalb von 80 als "überkauft".

Tageschart





Wochenchart





Auf Seite 2: Produktidee





Produktidee







































Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist Bankkaufmann und studierte Volkswirtschaftslehre. Der Wirtschaftsjournalist arbeitete viele Jahre in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Bereits im Jahr 1999 analysierte er das erste Mal für Börse Online den Markt aus charttechnischer Sicht.

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