Nach Veröffentlichung des neuen iPhones verliert die Apple-Aktie erneut wie schon in den vergangenen Handelstagen. Ist das neue Produkt jetzt schon ein Flop?
Mit Spannung wurde am Dienstag die Veröffentlichung des neuen iPhones und der weiteren Produkte erwartet. Doch in Anschluss an die Präsentation fiel die Apple-Aktie um rund zwei Prozent und setzte ihren negativen Trend fort. Das müssen Anleger deshalb über die Präsentation wissen:
Das müssen Anleger über Apples iPhone-Präsentation wissen
Die teureren Pro-Modelle der neuen iPhones werden sich in diesem Jahr noch stärker von der Standard-Version abheben. Das iPhone 15 Pro bekommt unter anderem ein Gehäuse aus Titan sowie einen neuen Chip mit stark verbesserter Grafik-Leistung, wie Apple am Dienstag ankündigte. Die teureren Pro-Modelle attraktiver zu machen ist ein probates Mittel, um in einem schrumpfenden Smartphone-Markt die Umsätze hochzuhalten.
Nachdem Apple vor einem Jahr angesichts des schwachen Euro-Kurses die Preise in Europa zum Teil deutlich angehoben hatte, gibt es aber nun eine Gegenbewegung. So kostet das günstigste iPhone 15 nun 949 Euro - 50 Euro weniger als beim 14er-Modell. Das Pro-Einstiegsmodell wird mit 1199 Euro nun 100 Euro günstiger, der Preis des großen Pro Max blieb hingegen unverändert bei 1449 Euro. In den USA wurden die Preise aber jeweils angezogen.
Apple mit viel Fokus auf Umwelt
Einen beträchtlichen Teil der Präsentation widmete Apple Umweltthemen. So verkündete die zuständige Top-Managerin Lisa Jackson, dass die neuen Apple-Uhren komplett CO2-neutral sein werden. Außerdem wird der Konzern keine neuen Produkte aus Leder mehr einführen. Selbst die künftigen Armbänder des Luxus-Konzerns Hermes werden aus Stoff bestehen. Beim iPhone 15 besteht das Gehäuse zu 75 Prozent aus Recycling-Aluminium. Beim Pro-Modell wird das Chassis im Inneren des Geräts komplett aus recyceltem Aluminium gefertigt. Das in den Batterien verwendete Kobalt kommt komplett aus dem Recycling.
Annette Zimmermann, Analystin beim Marktforschungsunternehmen Gartner, sagte nach der Präsentation in Cupertino, es sei bemerkenswert, wie sehr Apple auf das Thema Nachhaltigkeit setze. Der Konzern trete dabei durchaus glaubwürdig auf, auch wenn es in manchen Bereichen noch etwas Nachholbedarf gebe, etwa bei der Reparierbarkeit der Geräte. "Außerdem stehen noch ein paar Fragen offen, etwa wie ein CO2-neutrales Produkt genau berechnet wird. Aber Apple ist im Bereich Umwelt gut unterwegs."
Ärger für Apple wegen der Ladekabel
Für alle neuen iPhones wird man unterdessen andere Ladekabel als bisher brauchen. Nach EU-Vorgaben für einheitliche Ladebuchsen wechselt Apple zum Standard USB-C statt des bisherigen hauseigenen "Lightning"-Formats. Mit der Umstellung werden künftige iPhones mit denselben Kabeln geladen werden können wie die meisten Android-Smartphones, Notebooks oder drahtlose Kopfhörer.
Damit verliert Apple nun seine exklusiven Anschlüsse und laut der Befürchtung einiger Experten auch Teile der Login-Effekte.
Ist das neue iPhone jetzt schon ein Flop?
Doch dies waren nicht die einzigen negativen Aspekte, die dazu führten, dass Apple von Anlegern abverkauft wurde. Vor allem die Preisrettungspolitik in den USA stand im Fokus, denn der Markt befürchtet, dass Apple die gestiegenen Kosten aufgrund der beginnenden Studienkreditrückzahlungen wohl nicht mehr allzu einfach an die Kunden weitergeben kann.
Aber auch die Probleme in China, die erneut mangelnde Produktinnovation und der Umstieg auf USB-C sind negative Aspekte, die dem neuen iPhone keinen guten Start vorhersagen.
Mit Material von dpa-afx
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.