Technologiewerte haben im schwierigen Börsenjahr 2022 stark nachgegeben. Sollte man die jetzt niedrigeren Kurse zum Einstieg nutzen? David Lefkowitz, Leiter des Bereichs Aktien Amerika bei UBS Global Wealth Management, sieht den Zeitpunkt noch nicht gekommen. Von Julia Pfanner
2022 war für den S&P 500 das schlechteste Jahr seit der Finanzkrise 2008. Der US-Aktienindex gab im vergangenen Jahr um mehr als 19 Prozent nach.
Technologie-Aktien waren im vergangenen Jahr besonders stark unter Druck geraten, weil Anleger sich lieber in sicherere Anlagen flüchteten. Sind die niedrigeren Kurse jetzt eine gute Gelegenheit, um wieder einzusteigen?
Zeitpunkt für den Wiedereinstieg bei Tech-Aktien noch nicht gekommen
David Lefkowitz sieht die nun niedrigeren Kurse noch nicht als Gelegenheit zum Wiedereinstieg. "Wir sind der Meinung, dass es noch zu früh ist, um wieder in Technologiewerte einzusteigen. Die Bewertungen von Wachstumsaktien sind zwar inzwischen weniger anspruchsvoll, aber im Vergleich zu Value-Aktien immer noch hoch", schreibt der Aktienstratege in einer Mitteilung an Kunden, aus der Yahoo Finance zitiert.
Die Technologiegiganten Apple, Amazon, Tesla, Microsoft und Meta machten 19 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 im Jahr 2022 und minus 8,7 Prozentpunkte der Rendite des Index aus, so David Lefkowitz und sein Strategenteam laut Yahoo Finance. Die Papiere der fünf US-Konzerne mussten im vergangenen Jahr deutlich Federn lassen. Im Schnitt haben sie laut den UBS-Strategen um 47 Prozent nachgegeben.
Viele der teuersten Aktien hätten unter den steigenden Zinsen, die die Bewertungen belasteten, gelitten, sowie unter einer Verlangsamung in Tech-Segmenten wie E-Commerce, digitaler Werbung und Cloud Computing, schreibt Lefkowitz demnach. "Und wir glauben, dass einige Tech-Unternehmen in den kommenden Monaten immer noch anfällig für Gewinnrückgänge sein könnten, da die Kunden weiterhin den Anstieg der Käufe in den Jahren 2020 und 2021 verdauen", fügte Lefkowitz demnach hinzu.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple