Könnte die Aktie des iPhone-Herstellers ihr Allzeithoch vom Anfang des Jahres bald übertreffen? Dieser Faktor könnte dem Kurs Aufwind geben. Von Jennifer Senninger
Tech-Aktien haben es dieses Jahr nicht leicht. In Zeiten von hohen Zinsen und unsicheren Entwicklungen bevorzugen viele Anleger lieber sichere Häfen. Auch iPhone-Hersteller Apple bekam das zu spüren: Seit dem Allzeithoch Anfang Januar (182,01 Dollar) geriet die Aktie ins Wanken, liegt aktuell bei 157 Dollar. Mit minus 14 Prozent performte sie aber immer noch besser als der Markt. Der S&P 500 etwa verlor seit Jahresanfang etwa 20 Prozent. Ein Faktor könnte der Aktie nun aber wieder Schwung verleihen und sie möglicherweise sogar auf ein neues Allzeithoch bringen: das iPhone.
Im September war es wieder so weit: Apple stellte auf seiner jährlichen Präsentation neue Produkte vor. Die größte Aufmerksamkeit lag wie immer: Auf dem iPhone. Apple brachte gleich mehrere Modelle heraus: Das iPhone 14, das iPhone 14 Plus, das iPhone 14 Pro sowie das iPhone 14 Pro Max. Das Premium-Modell scheint dabei eine besonders hohe Nachfrage zu haben: Ein Analyst hält es sogar für möglich, dass die Nachfrage während der Weihnachtszeit höher als das Angebot sein könnte.
Darum hält Analyst bei Apple neues Allzeithoch für möglich
Der bekannte Tech-Analyst Dan Ives von Wedbush erklärte gegenüber Barron‘s, dass das iPhone 14 Pro im Vergleich deutlich beliebter als das iPhone 13 Pro sei. Das könnte auch der Aktie zugutekommen. Er bewertet das Apple-Papier mit Outperform und einem Kursziel von 220 Dollar. Die hohe Nachfrage kommt angesichts der makroökonomischen Lage überraschend. Laut Ives „gab es den Gedanken, dass [Apple] ein Nachfrageproblem haben würde, kein Angebotsproblem. Jetzt hat [Apple] das Gegenteil von dem, was viele dachten“.
„Bei diesem Tempo wird es bis Mitte November nur minimale Lagerbestände in den Apple Stores oder auf der Website geben“, so Ives. „Also muss Apple sein Angebot an Pros in den nächsten drei bis vier Wochen deutlich erhöhen, um die möglicherweise erhebliche Nachfrage während der Feiertage zu decken.“ Die Inflation scheint Apples loyale Kundschaft also nicht davon abzuhalten, sich mit dem neuen iPhone einzudecken. Laut Ives liege dies zum einen an den Weiterentwicklungen des Geräts, etwa die verbesserte Kamera und dass viele User für ein Upgrade ihres Geräts lange überfällig waren. Laut seiner Schätzung hätten 240 Millionen von einer Milliarde iPhone-Usern auf der ganzen Welt in über 38 Monaten kein Upgrade mehr durchgeführt – Nachholbedarf.
Die hohe Nachfrage und Begeisterung für das iPhone 14 Pro empfindet Ives als positiv, sowohl für das Unternehmen – als auch für die Aktie. „Tech steht aufgrund der Fed-Zinsen und des Risikos weiterhin unter massivem Druck , aber ich denke, dies bereitet Apple darauf vor, sich viel besser zu behaupten als andere Tech-Namen und der breitere Markt, wenn sich diese Nachfragegeschichte fortsetzt, was unserer Meinung nach der Fall sein wird“.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple