Für den von Steve Jobs mitgegründeten Konzern gibt es trotz des wahrscheinlichen Rekordquartals einige Unwägbarkeiten. So versucht der aggressive Finanzinvestor Carl Icahn Einfluss zu nehmen und fordert, deutlich mehr Geld aus den gigantischen Barmittel-Reserven an die Aktionäre weiterzureichen. Um sich noch mehr Gehör zu verschaffen, stockt der 77-Jährige seit Monaten regelmäßig seinen Apple-Anteil auf. Zugleich rückt dem kalifornischen Konzern auch der Smartphone-Weltmarktführer Samsung nicht vom Leib. Allerdings durchlaufen die Südkoreaner eine kleine Schwächephase und verzeichneten im Weihnachtsgeschäft erstmals seit zwei Jahren einen Gewinnrückgang.
Apple hatte zudem zuletzt noch Probleme in China. In der nach den USA weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft konnte das Unternehmen bislang kaum Boden gutmachen auf die heimische Konkurrenz wie Huawei und Xiaomi sowie Samsung. Während Apple weltweit die Nummer zwei bei den Smartphone-Verkäufen ist, kommt die Firma aus den Silicon Valley in China laut den Marktforschern von Canalys nur auf Rang fünf. Doch seit Mitte Januar verkaufen die Kalifornier ihre Produkte auch beim größten Mobilfunk-Anbieter der Volksrepublik, China Mobile. Dies dürfte für frischen Wind sorgen.
Trotz der Kooperation mit China Mobile benötigt Apple langfristig auch Impulse durch neue Angebote. "Ohne neue Produkt-Kategorien erscheinen Apples Märkte zunehmend gesättigt und umkämpft", sagte Technologie-Analyst Toni Sacconaghi. Dies könne zulasten des Umsatzwachstums und der Rendite gehen. Wohl auch deswegen reißen die Gerüchte über die Einführung einer computerbasierten Armbanduhr, eines Apple-Fernsehers oder eines iPhones mit größerem Bildschirm nicht ab.
Für neue Spekulationen sorgte zu Wochenbeginn die Ankündigung des weltgrößten Auftragsfertigers von Elektronik-Geräten, Foxconn, bald Fabriken in den USA zu eröffnen. Beide Konzerne arbeiten bereits eng zusammen. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass Apple längst an Neuheiten bastelt und dafür Foxconn ins Boot holt.
Reuters