Die Niederlage des argentinischen Staatschefs Mauricio Macri bei einem wichtigen Stimmungstest für die Präsidentschaftswahlen hatte dem Leitindex der Börse Buenos Aires am Montag in Dollar gerechnet einen Kurseinbruch um fast 50 Prozent eingebrockt. Das ist der zweitgrößte Absturz eines Aktienmarktes weltweit seit 1950. Die Währung des Landes wertete um 15 Prozent ab. "Die Märkte befürchten nun, dass bei einem Wahlsieg der Opposition im Oktober das Land in alte Zeiten mit Verstaatlichungen, Devisenkontrollen und staatlichen Eingriffen zurückfallen könnte", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.
In Europa gerieten vor allem spanische Werte wegen ihrer traditionell engen Beziehungen zu Lateinamerika in den Strudel der Argentinien-Krise. Die Aktien der Banken Santander und BBVA fielen zeitweise auf Mehrjahres-Tiefs.
PROTESTE SCHICKEN HONGKONGER BÖRSE AUF TALFAHRT
"Die chinesische Regierung hat nun eine zweite große Baustelle zu bewältigen", sagte Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. Eine rasche Lösung sei für keinen der beiden Konflikte in Sicht. "Die Perspektiven der Weltwirtschaft verschlechtern sich damit weiter." Der Hongkonger Leitindex fiel um 2,1 Prozent und schloss mit 25.281 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit siebeneinhalb Monaten.
Vor diesem Hintergrund griffen Anleger verstärkt zur "Antikrisen-Währung" Gold. Ihr Preis stieg um bis zu 1,5 Prozent auf ein Sechseinhalb-Jahres-Hoch von 1534,31 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Im Windschatten dieser Rally legten die Titel des Edelmetall-Schürfers Fresnillo in London 2,8 Prozent zu. Die Nachfrage nach den ebenfalls als sicher geltenden Bundesanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Rekordtief von minus 0,619 Prozent. Der Schweizer Franken kletterte zum Euro auf ein Zwei-Jahres-Hoch.
GESENKTE PROGNOSE SCHRECKT HENKEL-ANLEGER AB
Am deutschen Aktienmarkt gehörte Henkel mit einem Kursrutsch von 7,6 Prozent zu den größten Verlierern. Das Quartalsergebnis des Konsumgüter-Herstellers sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Heiko Feber vom Bankhaus Lampe. Die gekappten Gesamtjahresziele lägen zudem unter den bisherigen Markterwartungen.
Die Titel von Ceconomy stürzten um bis zu 13 Prozent ab. Die Mutter der Elektronik-Händler Saturn und Media Markt kämpft mit sinkenden Umsätzen. Zudem verursacht das laufende Sparprogramm Kosten in Höhe von 80 Millionen Euro.
rtr