Und diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Schon 2021 hatte Aroundtown für rund 440 Millionen Euro eigene Aktien zurückgekauft und eingezogen. Das aufgelegte Programm beläuft sich auf eine Milliarde Euro. Die Mittel aus den Rückkäufen sind Folge der Straffung des Portfolios. Das im MDAX notierte Unternehmen hat nach der Übernahme von TLG Immobilien Liegenschaften, die nicht in die Strategie passten beziehungsweise attraktive Preise erzielen konnten, verkauft. Dem Konzern kommt dabei zugute, dass die Immobilienpreise weiter gestiegen sind. Insgesamt gingen 2021 Liegenschaften für 2,8 Milliarden Euro aus den Büchern. Die Verkaufserlöse wurden genutzt, um Finanzkredite zu tilgen. Die überschüssigen Mittel fließen vor allem in Aktienrückkäufe.

Die finanztechnische Logik ist ersichtlich: Das Unternehmen verkauft Immobilien über dem inneren Wert und kauft eigene Aktien zurück, die unter ihrem inneren Wert notieren. Dadurch steigt der innere Wert der Aktie kontinuierlich an. Zum Jahresende lag er bei 10,20 Euro Aktie, sieben Prozent mehr als das Jahr zuvor. Weil der Aktienkurs seit mehr als einem Jahr nicht vorankommt, erhöht sich der Hebel für weitere Rückkäufe, zumindest so lange, bis sich die Entwicklung auch im Kursverlauf zeigt. Klar ist zudem, dass die Rückkäufe auch den operativen Ertrag pro Aktie antreiben.

Durch die konsequente Tilgung der Schulden verbessert sich auch das Finanzprofil des Konzerns. Dass die Aktie dem bisher nicht folgt, liegt vor allem daran, dass Aroundtown einen relativ hohen Anteil an Hotelimmobilien im Portfolio hat. Doch auch hier ziehen nach den Öffnungen der Märkte die Erlöse wieder an, es gibt schon erste Hotelverkäufe in der Branche. Spätestens wenn Aroundtown auch Hotels über Buchwert verkaufen kann, müsste die Aktie die hohe Lücke zum immerhin rund 100 Prozent höheren Inneren Wert zumindest reduzieren können. BÖRSE ONLINE stuft den Wert mit Kaufen ein. Das Kursziel liegt erst einmal auf halben Weg bei 7,50 Euro.

Kurs 5,00 €

WKN A2DW8Z

Kursziel 7,50 Euro

Stopp 4,40 Euro