Außerdem bestätigte der im MDax
Der operative Gewinn - gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO 1) - sei bis Ende September im Jahresvergleich um elf Prozent auf 267 Millionen Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Luxemburg mit. In den ersten sechs Monaten war der operative Gewinn des Unternehmens, der in der Öffentlichkeit vor allem wegen des Trikotsponsorings des Fußball-Bundesligisten Union Berlin bekannt ist, noch um rund ein Viertel gefallen.
Bis Ende September belasteten die Stundungen etwa für Hotelmieten das Ergebnis mit 100 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 70 Millionen Euro. Aroundtown machte keine Angaben zur Quartalsbelastung. Rechnerisch ergeben sich für das dritte Quartal rund 25 Millionen Euro nach 75 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten. Hotels machen bei Aroundtown rund ein Viertel des Bestands an Gewerbeimmobilien aus.
Bereinigt um die Corona-Folgen erreichte das operative Ergebnis mit 367 Millionen Euro praktisch das Vorjahresniveau. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt. 2021 soll das operative Ergebnis bereinigt um Corona-Folgen weiter 340 bis 370 Millionen Euro erreichen und sich damit nach dem starken Rückgang im Vorjahr stabilisieren. 2020 war der Wert um ein Fünftel auf 358 Millionen gesunken.
Zudem stellt der Konzern bei der Dividende für das laufende Jahr weiter 22 bis 24 Cent je Aktie und damit mindestens auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Das Unternehmen will die Ausschüttung an die Aktionäre künftig stärker an der Entwicklung des operativen Gewinns koppeln - so sollen drei Viertel davon als Dividende fließen. Das Unternehmen kauft unter anderem aus den Erlösen von Immobilienveräußerungen Aktien zurück. Bis zum 19. November schöpfte der Konzern rund 80 Prozent seines im März beschlossenen Aktienrückkaufprogramms über eine halbe Milliarde Euro aus.
Aroundtown wurde 2004 vom israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay gegründet und 2015 von ihm an die Börse gebracht. Er hält über die Holding Avisco noch zehn Prozent. Mit dem TLG-Kauf wurden die Luxemburger zum größten Anbieter von Büroimmobilien in Europa. Zudem ist der Konzern mit 45 Prozent am Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties
An der Börse war die Aktie bis zur Corona-Pandemie eine Erfolgsgeschichte. Von den ersten Kursen Ende Dezember 2015 hat sich der Kurs bis Februar 2020 auf 8,882 Euro mehr als verdoppelt - Grund für den Anstieg war unter anderem die Übernahme von TLG. Doch mit dem Ausbruch der Corona-Krise kam der Einbruch am Finanzmarkt. Der Kurs sackte im März 2020 zeitweise unter die Marke von drei Euro ab.
Inzwischen hat er sich mit knapp sechs Euro wieder erholt. Die Aktie gehört aber mit einem Kursverlust von rund einem Drittel am Finanzmarkt aber weiter zu den größten Verlierern der Corona-Krise - der Börsenwert liegt inzwischen nur noch bei rund neun Milliarden Euro. Am Mittwoch startete die Aktie mit einem Plus von bis zu 1,4 Prozent in den Handel, konnte die Gewinne aber nicht lange halten. Zuletzt gab der Kurs 0,60 Prozent auf 5,886 Euro nach. dpa-AFX