Die in den zurückliegenden Monaten noch favorisierten deutschen Indizes DAX und MDAX landeten dagegen diesmal auf Rang 2 und 3 - und zwar deutlich abgeschlagen.
"Japan ist jetzt einfach besser", sagt Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse beim Bankhaus Donner & Reuschel. Impulse gibt es derzeit vor allem im Vorfeld der Neuwahlen am Sonntag, die Ministerpräsident Shinzo Abe gewinnen dürfte. Im Gegenzug sehen Finanzprofis wie Thomas Singer von der TAM Vermögensberatung das Ergebnis der Bundestagswahl nicht gerade als Unterstützung für den DAX, sondern eher als Beleg für unterschwellige Gefahren, die hierzulande verdrängt würden.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index der Börse Tokio hatte vergangene Woche die 21 000-Punkte-Marke überschritten. Es ist das höchste Niveau seit 21 Jahren. Gestützt wird der Index von der guten Weltkonjunktur, einem schwachen Yen und der nach wie vor expansiven Geldpolitik der japanischen Notenbank.
Hinzu kommt wachsender Druck auf die japanischen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren gewaltige Barreserven angesammelt haben. Die Regierung wünsche mehr Investitionen, heißt es. Investoren erwarteten höhere Dividenden und mehr Aktienrückkaufprogramme. Von all dem sollten die Aktienkurse nachhaltig profitieren, so zumindest die Hoffnung der Investoren.
Die im AMB befragten Vermögensverwalter sehen aber auch noch Potenzial beim DAX, der vergangene Woche erstmals die 13 000-Punkte-Schwelle überschritten hat. Mittelfristig trauen sie ihm ein Niveau von 13 400 Punkten zu.
Das Asset Manager Barometer zur Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland hat im Oktober seinen Vormonatsdurchhänger überwunden und um vier Prozent auf 72,8 Punkte zugelegt. Die Zwölfmonatsprognose springt sogar um 13 Prozent auf 80,7 Punkte.