Die verfahrene Ausgangslage schlägt sich auch auf die Prognose der Société Générale zum STOXX 600 Index nieder. Denn diesen sieht man Ende 2019 bei 360 Punkten und Ende 2020 bei 350 Zählern. Das sind Stände, die sich etwas unter den aktuellen Notierungen von rund 388 Punkten bewegen.
Zur Begründung für den eher vorsichtigen Ausblick heißt es, mit den Vorhersagen für die Unternehmensergebnisse gehe es weiter nach unten. Bei den Gewinnen je Aktie rechnen die Franzosen für die europäischen Firmen in diesem Jahr mit Stagnation. Für 2020 rechne der Analystenkonsens mit einem Plus von rund zehn Prozent, doch das ist laut der Société Générale zu optimistisch.
Eine expansive Geld- und Finanzpolitik könnte die Aussichten etwas verbessern, doch es sei allgemein zu konstatieren, dass das Potenzialwachstum in Europa nur gering sei. Als potenzielle Risikofaktoren gelte es einen erstarkenden Euro, eine steigende Unternehmensverschuldung sowie einen ungeordneten Brexit zu beachten.
Ausgewählten Einzelaktien trauen die mehr als 80 Aktienanalysten aber dennoch zum Teil deutliche Kursgewinne zu. Die besten Anlageideen sind in der so genannten Premium-Liste zusammengefasst. Wir haben uns die darin enthaltenen 15 Favoriten näher angesehen und daraus fünf Werte herausgepickt. Diese Titel, die gemessen an den Kurszielen und den erwarteten Dividenden eine Gesamtperformance von 17 Prozent bis 46 Prozent versprechen, stellen wir nachfolgend vor.
AXA
Einer der Favoriten der Société Générale ist AXA. Das Kursziel für den französischen Versicherungskonzern hat der zuständige Analyst Nick Holmes auf 30,00 Euro festgezurrt. Das verspricht im Falle einer Zielerreichung gemessen am aktuellen Kurs von 22,99 Euro einen Anstieg von 30,5 Prozent.
Hinzu kommt eine für 2019 von ihm erwartete Dividendenzahlung von 1,47 Euro. Daraus ergibt sich eine geschätzte Dividendenrendite von 6,39 Prozent. Damit errechnet sich ingesamt auf Sicht von zwölf Monaten ein Performance-Potenzial von 36,9 Prozent.
Für die Geschäftsjahre 2020 rechnet Holmes dann übrigens mit Ausschüttungen von 1,56 Euro bzw. von 1,66 Euro je Anteilsschein. Den angepassten Gewinn je Aktie sieht er von 2018 bis 2021 von 2,61 Euro auf 3,20 Euro steigen. Auf letztgenannter Basis bedeutet das ein geschätztes KGV von 7,2.
Laut Holmes hat Axa hat eine neue Strategie eingeschlagen, die darauf abzielt, sich mehr auf die Sachversicherung als auf die Lebensversicherung zu konzentrieren. Der Analyst hält dies für positiv, da die Sachversicherung-Sparte ein geringeres finanzielles Risiko trage als der Lebensversicherungs-Bereich und in einem Umfeld mit niedrigen Anleiherenditen als besonders defensiv einzustufen sei.
Axa beabsichtige, ihr US-Lebensversicherungsgeschäft nach dem Börsengang ihrer Beteiligung im Jahr 2018 vollständig zu veräußern, und habe ihren Anteil bisher auf 38 Prozent reduziert. Um das Nichtlebensgeschäft auszubauen, habe Axa 2018 die XL Group erworben. Mit dieser Übernahme stelle man nun das größte kommerzielle Nichtlebensunternehmen weltweit dar.
Beabsichtigt ist, Kapital-, Kosten- und Ertragssynergien zu erzielen, indem man XL in das eigene Sach- und Unfallversicherungs-Geschäft integriert. Am wichtigsten seien die Kapitalsynergien, wobei von einer Reduzierung des Kapitalbedarfs der XL Group um 30 Prozent durch Diversifizierungsvorteile der ganzen Axa-Gruppe geschätzt wird.
Charttechnik
Der Aktienkurs von AXA notiert aktuell noch höher als bereits 2007. Das ist aus der Sicht von Langfrist-Anlegern natürlich unbefriedigend. Auch in den vergangenen gut vier Jahren gab es letztlich nicht viel zu holen. Immerhin läuft es aber in diesem Jahr wieder etwas besser für den Aktienkurs. Charttechnisch gesehen ist aber noch nichts Entscheidendes passiert, denn die Notiz bewegt sich nach wie vor in einem Seitwärtstrend.
Profil
AXA S.A. ist ein international führendes Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen. Für Firmen- und Privatkunden bietet die Gesellschaft eine Vielzahl an Versicherungsprodukten wie Vorsorge-, Sach- und Lebensversicherungen an. Daneben ist der Konzern verstärkt im Finanzbereich (Bausparverträge, Investment- und Assetmanager) tätig.
Die Produkte des Unternehmens reichen von privaten Lebensversicherungen über Vermögensverwaltungen bis hin zu Sachschadendeckungen von Naturkatastrophen. In ganz Europa bietet die Gruppe Bankdienstleistungen und Immobiliendienste an. AXA ist vorwiegend in Europa, Nordamerika und Asien, in geringerem Umfang auch im Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika präsent.
Royal Dutch Shell
Der zweite von uns vorgestellte Titel aus der Premium-Liste der Société Générale heißt Royal Dutch Shell. Dem britisch-niederländischen Mineralöl- und Erdgas-Konzern traut der zuständige Analystin Irene Himona einen Anstieg bis auf 28,00 britische Pfund zu. Das ist eine Vorgabe, die sich um 20,2 Prozent über den aktuellen Notierungen von 23,285 Pfund bewegt.
Anzumerken ist dabei, dass das Kursziel jüngst um ein Pfund gesenkt worden war. Bei der Dividende rechnet man für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 mit Zahlungen von 2,27 Dollar, 2,52 Dollar und 2,82 Dollar je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich eine geschätzte Dividendenrendite von 7,9 Prozent. Addiert mit dem Kurspotenzial errechnet sich eine Gesamtperformance-Chance von 28,1 Prozent auf Sicht eines Jahres.
Den angepassten Gewinn je Aktie sieht Himona von 2018 bis 2021 von 2,56 Dollar auf 2,82 Dollar steigen. Gleichzeitig billigt sie dem Cashflow je Anteilsschein bei einem erwarteten Anstieg von 5,81 Dollar auf 6,01 Dollar nur relativ bescheidenes Aufwärtspotenzial zu. Beim KGV ergibt sich basierend auf den Schätzungen für 2021 ein Wert von 8,26.
Wie es heißt, würde der Titel auf Höhe des genannten Kursziels auf Basis des Verhältnisses von Unternehmenswert zu dem um Schulden angepassten Cashflow für 2020 auf Höhe der Sektor-Durchschnittsbewertung handeln, wobei Royal Dutch Shell gemessen an dem Schnitt aber auf eine höhere Rendite komme.
Die jüngst leicht gesenkte Kurszielvorgabe sei vor dem Hintergrund einer gesenkten Nachfrage nach Öl und Gas zu sehen, weshalb es bei den Gewinnschätzungen zu einer leichten Korrektur nach unten gekommen sei. Kaufenswert sei der Titel nicht zuletzt wegen der attraktiven Dividendenrendite, denn das sei in einem Niedrigzinsumfeld für Anleger ein wichtiger Pluspunkt.
Die erwarteten Dividendenzahlungen seien trotz des gesenkten Gas- und Ölpreisszenarios immer noch durch organische freie Cashflows gedeckt. Vorgenommene Portfolioveränderungen ermöglichtem es dem Management, vom bisherig priorisierten Schuldenabbau dahingehend etwas abzurücken, als das auch wieder mehr vom erwirtschafteten Kapital an die Anleger zurückgegeben werden soll.
Himona geht davon aus, dass Shell mehr als 53 Prozent seines jährlichen Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Investoren ausschütten wird. Die seit geraumer Zeit schwache Kursperformance der Aktie habe mit den Vorbehalten der Anleger bezüglich der Aussichten der Ölbranche allgemein zu tun. Für Himona stellt diese Kursschwäche aber eine Kaufgelegenheit dar.
Charttechnik
Wie eben bereits erwähnt, ist es für Aktienkurs von Royal Dutch Shell zuletzt nicht unbedingt gut gelaufen. Von dem im Mai 2018 noch markierten Rekordhoch von 28,41 Pfund handeln die B-Aktien derzeit jedenfalls deutlich entfernt. Auch kostet der Titel aktuell nicht viel mehr als bereits in der Spitze Mitte 2001. Immerhin haben jüngst wichtige charttechnische Unterstützungen gehalten, woraus sich vielleicht aufbauen lässt. Wirklich rosig sieht das Chartbild aber noch lange nicht aus.
Profil
Royal Dutch Shell plc ist eines der weltweit größten Energieunternehmen. Shell ist an Explorations- und Förderprojekten in rund 70 Ländern beteiligt und einer der weltweit größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen. Die Förderoperationen werden zumeist über Joint Ventures mit internationalen und nationalen Öl- und Gasunternehmen ausgeführt und sind mit eigenen Infrastrukturen für den Transport versehen. Die Endprodukte des Unternehmens umfassen Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas für den Hausgebrauch von Endkunden ebenso wie für die Industrie und das Transportwesen.
Shell produziert außerdem Chemikalien und Petrochemikalien für Industriekunden, welche diese zu Plastik, Oberflächen und Reinigern weiterverarbeiten. Zuletzt einigte sich Shell mit der BG Group auf einen Zusammenschluss der Unternehmen: Für die Übernahme des britischen Gasproduzenten soll Shell rund 47 Milliarden Pfund zahlen.
Allianz
Auch die Aktien der Allianz sind in der Premium-Liste der Société Générale enthalten. Bei dem deutschen Versicherungskonzern kann sich der zuständige Analyst Nick Holmes einen Anstieg auf 240,00 Euro vorstellen. Das heißt, er kann sich gegenüber der aktuellen Notiz von 209,10 Euro Kursgewinne von 14,8 Prozent vorstellen.
Zudem rechnet Holmes für 2019 mit einer Dividendenzahlung von 9,60 Euro je Aktie. Das würde auf eine geschätzte Dividendenrendite von 4,59 Prozent hinauslaufen. Zusammen mit dem erwähnten Kurspotenzial birgt dieser Wert somit ein Performance-Potenzial von insgesamt 19,4 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten.
Für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 kalkuliert die Société Générale außerdem mit Zahlungen von 10,20 Euro bzw. von 10,80 Euro, so dass für diese beiden Jahre noch etwas höhere Dividendenrenditen winken. Den Prognosen zufolge soll es zudem mit dem Gewinn je Aktie von 2018 bis 2021 von 17,35 Euro auf 21,26 Euro nach oben gehen. Auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV somit bei 9,8.
Laut Holmes hat die Allianz Anlegern eine starke Bilanz, solide Erträge und Kapitaldisziplin zu bieten, wobei das regelmäßige Aktienrückkäufe ermögliche. Auch sei der Konzern einer der Hauptnutznießer des Übergangs in Kontinentaleuropa zu kapitalmarktorientierten Lebensversicherungsprodukten. Auch dadurch bedingt sei es 2018 gelungen, die beste Kapitalbildung in der Branche zu erzielen und sich für weitere Aktienrückkäufe gut zu positionieren.
Auch die Kostensenkungen zählten sich immer mehr aus, wie eine kürzlich erfolgte Meldung über eine verbesserte Sachkostenquote zeige. Das Versicherungsgeschäft sei durch den Besitz des PIMCO diversifiziert, denn dadurch zähle man zu den weltweit größten Vermögensverwaltern.
Anlegern hätten zuletzt immer Bedenken bezüglich einer großen Übernahme durch die Allianz geäußert. Doch das damit verbundene Risiko sollte laut Holmes nicht überschätzt werden, weil davon auszugehen ist, dass das Management bei der Analyse der Kosten und des Nutzens von Akquisitionskandidaten besonders rigoros vorgehen wird, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es zu einer zu teuren Akquisition kommt.
Charttechnik
Nach dem herben Einbruch zu Beginn des Jahrtausends und einem erneuten ausgeprägten Schwächeanfall Zuge der Finanzkrise schlägt sich der Aktienkurs von Allianz seit Ende 2008 sehr viel besser. Noch im Juli 2019 reichte es bei 21815 Euro zu einem Mehrjahreshoch auf Schlusskursbasis. Um den langfristigen Aufwärtstrend als intakt zu untermauern, ist es aber wichtig, von dieser Marke nicht zu sehr nach unten hin abzurücken und im Idealfall gelingt es demnächst, dieses Zwischenhochs weiter zu verbessern.
Profil
Die Allianz SE ist einer der weltweit führenden Versicherungs- und Finanzdienstleister. Die Gruppe bietet umfassenden Service in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung an. Das Portfolio reicht dabei von allgemeinen Lebens-. Haftpflicht- und Autoversicherungen über Reise- und Kreditversicherungen bis hin zu Assistance-Leistungen.
Zudem gilt die Gesellschaft weltweit als viertgrößter Vermögensverwalter und stellt Kunden zahlreiche Asset Management-Produkte und -Services zur Verfügung. Das Versicherungsangebot wird zudem in Deutschland. Italien, Frankreich, den Niederlanden und Bulgarien um Bankprodukte ergänzt.
Heineken
Ebenfalls in der Premium-Liste der Société Générale enthalten sind die Anteilsscheine von Heineken. Der zuständige Analyst Toby McCullagh hat das Kursziel für den niederländischen Brauerei-Konzern auf 113,00 Euro festgezurrt. Verglichen mit dem aktuellen Kurs von 98,18 Euro ergibt sich theoretisch die Chance auf einen Kursanstieg von 15,1 Prozent.
Hinzu kommt außerdem eine geschätzte Dividendenrendite von 1,71 Prozent. Denn McCullagh rechnet für 2019 mit einer Zahlung von 1,71 Euro. Ein Satz, der sich laut seinen Schätzungen für die beiden kommenden Geschäftsjahre weiter auf 1,91 Euro bzw. auf 2,08 Euro je Anteilsschein erhöhen soll. Addiert man Dividende und Kurschance, dann beläuft sich das Performance-Potenzial auf 16,8 Prozent für zwölf Monate.
Was die Umsätze angeht, kalkuliert die Société Générale bei Heineken von 2018 bis 2021 mit einem Anstieg von 22,471 Milliarden auf 26,2245 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie soll gleichzeitig von 4,25 Euro auf 5,39 Euro zulegen. Auf letztgenannter Basis resultiert ein geschätztes KGV von 18,2.
Die Aufnahme in die Premium-Liste hat Heineken erst unlängst geschafft. Zu sehen ist dieser Aufstieg auch vor dem Hintergrund des Wunsches der Anlagestrategen bei der französischen Großbank, das defensive Profil der Auswahlliste weiter zu verstärken. Wie es heißt, ermögliche ein Investment den Anlegern die Möglichkeit, in attraktiven Wachstumsmärkten mitzumischen und punkten könne der Wert auch mit im Branchenvergleich relativ starken organischen Umsatzwachstumsaussichten.
Der jüngste Kursrücksetzer in Reaktion auf die vorgelegten Halbjahreszahlen sei eine Kaufchance. Denn diese negative Marktreaktion dürfte vor allem mit einer etwas enttäuschenden Margen zu tun gehabt habe, wobei die Société Générale dies aber nur als einen temporären Ausrutscher einschätzt.
Kaufargumente seien auch eine beeindruckende Innovationspipeline sowie eine starke Erfolgsbilanz. Das Unternehmen verfüge über Möglichkeiten, die Margen auszuweiten und so die Auswirkungen des starken Umsatzwachstums auf die Ertragsdynamik noch zu verstärken. Heineken generiere viel Cash und könne das Wachstum auch mit Hilfe von Zukäufen beschleunigen.
Charttechnik
Der Langfrist-Chart von Heineken ist nicht frei von Rückschlägen, die Bilanz seit 1997 ist aber sehr solide. Denn seitdem ist der Kurs von 13,20 Euro auf in der Spitze 103,05 Euro (26. Juli 2019) gestiegen. Ende Juli bis Anfang August hat der Titel etwas korrigiert, die Notiz ist aber schon wieder dabei, diese Delle auszubügeln. Der langfristige charttechnische Aufwärtstrend ist jedenfalls völlig intakt.
Profil
Heineken N.V. ist einer der größten Brauereikonzerne weltweit. Die Marke Heineken, die den Namen der Gründerfamilie trägt, ist in fast jedem Land der Welt erhältlich. Der Konzern betreibt mehr als 160 Brauereien in über 70 Ländern. Das Produktportfolio umfasst rund 250 internationale, nationale und regionale Marken wie unter anderem Heineken , Amstel, Anker, Biere Larue, Calanda, Eichhof, Zipfer, Bintang, Birra Moretti, Cruzcampo, Desperados, Dos Equis, Fosters, Newcastle Brown Ale, Ochota, Primus, Sagres, Sol, Star, Strongbow, Tecate, Tiger und Zywiec. Im Januar 2013 wurde die Asia Pacific Breweries Limited (APB), Singapur, mit einem Portfolio von über 40 Marken wie Tiger beer, Anchor beer, ABC Extra Stout und Baron’s Strong Brew komplett durch die Heineken N.V. übernommen.
Heineken erreicht seine weltweite Abdeckung durch eine Kombination von eigenen Gesellschaften, Lizenzverträge, Tochtergesellschaften und strategischen Partnerschaften und Allianzen. Hauptaktionär der Gesellschaft ist die Heineken Holding N.V., an der die L’Arche Green N.V., die zu über 80 Prozent im Besitz der Familie Heineken ist, eine Mehrheitsbeteiligung hält. Heineken wurde bereits 1864 von Gerard Adriaan Heineken in Amsterdam gegründet und hat seinen Hauptsitz in Amsterdam, Holland.
AstraZeneca
Der fünfte und letzte Wert, den wir aus der Premium-Liste der Société Générale vorstellen, heißt AstraZeneca und die französische Bank traut der britisch-schwedischen Pharmagesellschaft einiges zu. Denn das Kursziel bewegt sich bei 105,00 Pfund, was nichts anderes bedeutet, als das der Wert über ein Aufwärtspotenzial von 43,3 Prozent gemessen an der aktuellen Notiz von 73,28 Pfund verfügt.
Der zuständige Analyst Justin Smith sieht die Dividendenzahlungen für 2019 und für 2020 unverändert bei 2,80 Dollar. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent und zusammen mit dem Kursziel verspricht das eine Performance von 46,4 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten. Die Prognose für 2021 geht dann von einer auf 2,94 Dollar je Aktie erhöhten Zahlung aus.
Die Geschäftsaussichten beurteilt Smith sehr zuversichtlich. Beim Umsatz rechnet er von 2018 bis 2021 mit einem Anstieg von 22,090 Milliarden auf 33,066 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll gleichzeitig von 3,46 Dollar auf 6,55 Dollar zulegen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 13,8.
Das Kursziel hat Smith Anfang September von bisher 90 Pfund erhöht. Nach oben ging es da auch mit den Umsatzprognosen, weil er noch zuversichtlicher geworden ist, dass drei wichtige Wachstumstreiber (Lynparza (Krebs), Calquence (Blutkrebs) und Tezepelumab (schweres Asthma) auf dem richtigen Weg sind.
Die Ergebnisprognosen liegen deutlich über den Schätzungen des Analystenkonsens, aber Smith geht eben davon aus, dass AstraZeneca das erwartete Umsatzwachstum in eine deutliche Margenverbesserung ummünzen kann. Basierend auf den hauseigenen Annahmen gebe es kaum andere europäische Standardwerte, die auf Sicht der nächsten Jahre mit einer ähnlichen Dynamik aufwarten könnten. Das auf Höhe des Kursziels unterstellte KGV bewege sich auf Höhe der geschätzten künftigen globalen Durchschnittsbewertung. Insgesamt bezeichnet Smith den Titel als den Top-Pick im globalen Pharma-Universum.
Charttechnik
Bis Anfang 2008 driftete der Aktienkurs von AstraZeneca letztlich richtungslos vor sich hin. Doch seitdem sieht es deutlich besser aus. Denn von März 2008 bis Anfang September 2019 ist der Kurs von 17,48 Pfund auf 75,33 Pfund gestiegen. Danach kam es jüngst zu einer kleinen Korrekturbewegung, doch das Chartbild ist nach wie vor von einem intakten Aufwärtstrend geprägt.
Profil
Die AstraZeneca PLC ist ein weltweit führendes Pharmazieunternehmen, das in der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung verschreibungspflichtiger Medikamente tätig ist. Die Forschung der AstraZeneca konzentriert sich vornehmlich auf die Bereiche Atemwege, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Krebs, entzündliche Erkrankungen, Infektionen und neurologische Störungen.
Schließlich bietet das Unternehmen Medikamente für Erkrankungen wie Asthma, Herzinfarkt, Brust- und Prostatakrebs, Diabetes und für die Behandlung von Depressionen, Schizophrenie sowie bipolaren Störungen. Das Unternehmen entstand 1999 durch die Fusion des bereits 1913 gegründeten schwedischen Konzerns Astra mit dem englischen Unternehmen Zeneca.