Nach den Einbrüchen an den Aktienmärkten ist die Nervosität groß. So notierte der VDAX-New, der die erwartete Schwankungsbreite des DAX für die nächsten 30 Tag misst, zuletzt bei rund 39 Prozentpunkten - mehr als doppelt so hoch wie noch vor wenigen Wochen.

Anleger können mit Discountzertifikaten von der hohen Volatilität profitieren. Die Papiere ermöglichen den Einstieg in eine Aktie mit Rabatt. Je volatiler der Basiswert, desto größer der Preisnachlass. Nachteil: Im Gegenzug können Anleger nur bis zur festgelegten Kursmarke (Cap) am Preisanstieg des Basiswerts teilnehmen.

Wächst die Angst der Investoren, bekommen das vor allem Unternehmen aus der Technologie- und Finanzbranche zu spüren. Beispiele dafür sind der Halbleiterproduzent Infineon und die Deutsche Bank. Der Infineon-Kurs brach in den vergangenen drei Wochen um rund 18 Prozent ein, die Aktie der Deutschen Bank verlor im gleichen Zeitraum sogar rund 28 Prozent.

Für Anleger, die davon ausgehen, dass sich beide DAX-­Titel bis zum Jahresende stabilisieren, könnten entsprechende Discountzertifikate interessant sein. Infineon notiert bei rund 17,36 Euro. Für die Analysten der UBS, die das Kursziel bei 24,50 Euro sehen, ist der Titel ein Kauf. Als Gründe nennen die Experten die geplante Übernahme des US-Konkurrenten Cypress und ein stärkerer Nachrichtenfluss zum Thema Elektro­mobilität.

18 Prozent Preisrabatt


Mit dem Discounter von Morgan Stanley (ISIN: DE 000 MF9 B6Y 5), der bis Mitte Dezember 2020 läuft, erzielen Anleger eine Rendite von 13,1 Prozent, wenn die Infineon-Aktie am Laufzeitende auf oder über dem Cap von 16,00 Euro liegt. Das Papier kostet aktuell 14,58 Euro. Damit liegt der Preis­abschlag gegenüber der Aktie bei rund 18 Prozent.

Der Titel der Deutschen Bank notiert bei 6,75 Euro. Die US-Bank JP Morgan stuft das ­Papier mit "neutral" ein, ihr Kursziel liegt bei sieben Euro. Für Anleger, die von seitwärts laufenden Kursen des Banktitels ausgehen, könnte das Papier der Citi (ISIN: DE 000 CP8 7RG 7) infrage kommen.

Mit einem Kaufpreis von 5,38 Euro liegt der Preisnachlass bei 20 Prozent. Notiert die Aktie bei Fälligkeit Anfang ­Dezember 2020 auf oder über dem Cap von sechs Euro, ergibt sich daraus eine Rendite von 11,5 Prozent.

Für alle Discounter gilt: An steigenden Kursen oberhalb des Caps nehmen Anleger nicht teil. Notieren die unterlegten Aktien am Laufzeitende unter dem Cap, orientiert sich die Rückzahlung am Aktienkurs. Liegt dieser dann unter dem Kaufpreis des Discounters, gerät das Investment in die roten Zahlen.