Am Wochenende traf mit "Irma" bereits der zweite Hurrikan in diesem Jahr das US-Festland. Dennoch geht die Hannover Rück weiterhin davon aus, 2017 mehr als eine Milliarde Euro Gewinn zu machen. Auch durch "Harvey", der vor wenigen Wochen für Verwüstungen in Texas und Louisiana sorgte, werde das Großschadenbudget nicht aufgebraucht. Für "Irma" stehe das weitere, noch unverbrauchte Großschadenbudget zur Verfügung. Der Marktanteil des Konzerns in Florida und Texas liege deutlich unter zwei Prozent. Auch die Münchner Rück ist nach eigener Aussage in Florida nicht stark engagiert. Die Preise in Florida seien nicht attraktiv, hatte Münchener-Rück-Vorstand Torsten Jeworrek am Sonntag gesagt.
Die Rückversicherer leiden seit Jahren unter fallenden Preisen. Zum einen drängt neue Konkurrenz in den Markt: Hedgefonds und andere finanzkräftige Kapitalgeber, die sich im Niedrigzinsumfeld mit niedrigeren Renditen zufriedengeben als die auf ihr Risiko bedachten Rückversicherer. Und die niedrigen Zinsen sorgen für sinkende Einnahmen bei der Kapitalanlage. Noch vergangene Woche - bevor "Irma" auf Florida traf - hatten die Ratingagenturen S&P und Moody's für 2018 einen Rückgang der Prämien um bis zu fünf Prozent vorhergesagt, der Konkurrent Fitch sogar ein Minus von bis zu 7,5 Prozent.
In Monte Carlo treffen Rückversicherer, Makler und Kunden einmal im Jahr zusammen, um die Konditionen für die Erneuerung eines großen Teils der Rückversicherungsverträge im traditionellen Schadens- und Unfallgeschäft zum Jahreswechsel vorzubesprechen.
rtr