Nach langem Hin und Her hat der größte Luxuskonzern der Welt LVMH endlich den US-amerikanischen Juwelier Tiffany für 15,8 Milliarden US-Dollar übernommen. Die beiden Unternehmen konnten sich lange nicht über den Preis einigen. Der Deal zeigt, dass der französische Branchenführer LVMH weiter viel Potenzial in dem Sektor sieht und mit kräftigem Wachstum rechnet.
Die Corona-Krise hatte die Luxusindustrie zuerst gebeutelt, vor allem weil zu Beginn der Pandemie China, Japan und Korea von der Seuche betroffen waren. Diese asiatischen Länder sorgen für mehr als die Hälfte der weltweiten Umsätze in dem Segment. Einige Hersteller wie Prada stellten wegen Absatzeinbrüchen ihre Produktion zum Teil um und fertigten zeitweise Schutzmasken.
Doch mit dem Auslaufen der Pandemie in Asien und der Erholung der Wirtschaft vor allem in China zogen die Verkaufszahlen der Edelanbieter kräftig an. Auch in Europa gingen die Absatzzahlen mit dem Abschwächen der Pandemie im Sommer wieder deutlich nach oben.
Hilfreich war jedoch auch, dass die Hersteller in China viele eigene Shops eröffneten, die bei der Kundschaft gut ankommen. Vorher war es üblich, dass die Chinesen bei Dienst- oder Urlaubsreisen in Europa die edlen Waren einkauften.
Zudem wurde der Online-Vertriebskanal ausgebaut, der vorher vernachlässigt worden war. "Die Verlagerung vom Großhandel auf den Online- und Direktvertrieb an Konsumenten zählt zu den Erfolgsstorys des Sektors im vergangenen Jahr", sagt Swetha Ramachandran, Portfoliomanagerin beim Vermögensverwalter GAM Investments.
China ist wichtigster Markt
Zugleich ermöglichte das, auch jüngere Kundengruppen anzusprechen. Diese Faktoren und die wachsende Mittelschicht in China sowie der zunehmende Konsum nach Ende der Pandemie sollten die Kurse der Luxusgüterhersteller, die bereits stark zugelegt haben, 2021 weiter ankurbeln.
Anleger, die daran partizipieren wollen, können zum Endlos-Luxury-Zertifikat von Vontobel greifen (ISIN: DE 000 VTA 3LU 9). Dieses umfasst die zehn nach Kapitalisierung global größten Firmen des Sektors. Dazu zählen etwa LVMH, Hermès, Prada, Estée Lauder oder Richemont, Die Titel werden bei der jährlichen Prüfung der Zusammensetzung gleichgewichtet. Dafür zahlen die Anleger 1,2 Prozent Jahresgebühr. Dividenden werden reinvestiert. Es besteht ein Devisenrisiko.
Nicht in diesem Zertifikat enthalten sind Luxushotels. Diese leiden noch unter den Corona-Reisebeschränkungen. Einige Anbieter wie die Hotelkette Marriott International weisen aber bereits gute Buchungszahlen für den Sommer auf. Zu den US-Amerikanern zählen Spitzenhotels wie Ritz-Carlton, St. Regis und Bulgari Hotels. Die Aktie hat sich zwar auch schon erholt, liegt aber noch deutlich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise.
Mit einem Mini-Future-Zertifikat von Goldman Sachs (ISIN: DE 000 GC4 L88 5) auf Marriott International können Anleger mit Hebel 2,2 profitieren. Die Barriere ist mehr als 40 Prozent vom aktuellen Aktienkurs entfernt.