Am Freitag erlitten KI-Aktien wie Nvidia einen herben Kursrückschlag an den Börsen. Laut Analysten könnte es aber bald für ein paar Vertreter noch schlimmer kommen.
Das war ein böses Erwachen. Nachdem die Halbleitergiganten ASML und Taiwan Semiconductor in der letzten Woche ertragsbedingte Rückgänge vermeldeten, begann bei vielen KI-Aktien der Abverkauf. Als am Freitag dann noch ein Analyst die Entscheidung von Super Micro Computer, keine vorläufigen Umsatzergebnisse zu berichten, hinterfragte, war das Kind endgültig in den Brunnen gefallen.
Super Micro verlor in der Folge 23 Prozent und auch Nvidia gab um zehn Prozent nach. Am Dienstag konnten sich zwar beide Aktien etwas erholen, Anleger sind nach dem Schock aber vorsichtig. Und einige Analysten glauben, dass die Talfahrt bei den Aktien noch nicht zu Ende ist.
Nvidia-Aktie in Gefahr?
In den letzten Quartalen haben sich die Erlöse des Chipherstellers verdreifacht und seit Beginn des Jahres liegt die Aktie fast 70 Prozent im Plus. DA Davidson-Analyst Gil Luria ist seit den Februarzahlen des Konzerns bei der Aktie aber alles andere als bullisch. Mit einem Kursziel von 620 US-Dollar würde die Aktie in nächster Zeit mehr als 20 Prozent fallen. Der Analyst hält es nicht für ausgeschlossen, dass die Nachfrage von Nvidia auch durch Konkurrenz Intel und Co. in den nächsten vier bis sechs Quartalen zurückgehen wird.
Gil Lucia ist aber eine der wenigen Stimmen, die das so sieht. An der Wall Street rät weiter eine erdrückende Mehrheit der Analysten zum Kauf der Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 1008 US-Dollar, was einem Upside von fast 30 Prozent entspricht. Für Anleger gibt es da also noch etwas zu holen.
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Katerstimmung bei Super Micro Computer
Auch Super Micro Computer gehört zu den Gewinnern des KI-Hypes und legte seit 2024 um unglaubliche 152 Prozent zu. Der Umsatz stieg im letzten Quartal um 100 Prozent. Und dennoch sieht das Analystenhaus Susquehanna ein Haar in der Suppe. Die Experten raten seit einem Gewinnbericht des Unternehmens Ende Januar zum Verkauf der Aktie und legten ein Kursziel von nur 250 US-Dollar fest, was derzeit einen prozentualen Verlust von etwa 65 Prozent bedeuten würde.
Susquehanna stellte unter anderem die Qualität und Nachhaltigkeit der Erlösströme in Frage. Auch hier ist die Wall Street mit einem durchschnittlichen Kursziel von 933,44 US-Dollar und einem dementsprechenden Upside von 30 Prozent weit optimistischer unterwegs. Der Trend hält also noch.
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