Gegen keine der Banken gebe es bislang aber irgendwelche Anschuldigen. Aus den USA stehen JPMorgan, Citigroup und Bank of America im Fokus der Behörden, aus Großbritannien Barclays, HSBC und die Republic Bank.

In der Schweiz waren am Mittwoch auf US-Ersuchen sieben hochrangige Funktionäre des Fußball-Weltverbandes Fifa festgenommen worden. Hintergrund sind Vorwürfe, seit Beginn der 90er-Jahre seien mehr als 150 Millionen Dollar Bestechungsgeld geflossen. Zudem untersucht die Justiz in der Schweiz in einem separaten Verfahren, ob es bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar Unregelmäßigkeiten gab.

Der auf Geldwäsche und organisiertes Verbrechen spezialisierte Anwalt Eric Lewis sagte Reuters, die Banken hätten angesichts des prominenten Namens Fifa und des langen Zeitraums der mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen stutzig werden müssen. "Die Offiziellen der Fifa sind so etwas wie hochrangige Politiker, und ab einem gewissen Punkt sollte das auf dem Radarschirm der Banken auftauchen." In den USA müssen Banken dem Finanzministerium verdächtige Geschäfte melden. Dazu hat die Regierung das "Financial Crimes Enforcement Network" eingerichtet, um einheimische oder internationale Geldwäsche, Terrorfinanzierung und andere Straftaten aus dem Finanzbereich bekämpfen zu können.

Die Banken müssen durch Prüfungen sicherstellen, dass ihre Kunden Konten nicht für kriminelle Geschäfte nutzen. Die Banken müssten ihre Kunden kennen und sich auch ein Bild davon machen, woher deren Einnahmen stammten und ob deren Aktivitäten legal seien, sagte Dennis Lommel vom Verband ACAMS, in dem Experten im Kampf gegen Geldwäsche zusammengeschlossen sind.

Reuters