Der Audi-Betriebsrat setzt sich zudem dafür ein, dass Elektroautos vorrangig in Deutschland vom Band laufen. "Die deutschen Standorte müssen jetzt im Zentrum des neuen Zeitalters der Mobilität stehen", sagte Mosch vor mehr als 8000 Beschäftigten der VW-Tochter. Audi-Chef Rupert Stadler lud den Betriebsrat nach dessen Angaben zu einem Bündnis unter dem Motto "Audi-Zukunft" ein. Bei VW laufen derzeit Verhandlungen über einen Zukunftspakt, um die Wolfsburger Hauptmarke für die Elektromobilität fit zu machen. Zugleich sollen die Kosten sinken, um die Lasten des Abgasskandals zu schultern. In dem Zusammenhang wird auch über Stellenabbau durch Frühverrentung diskutiert.
In der Audi-Belegschaft gibt es Befürchtungen, die Standorte in Ingostadt und Neckarsulm könnten bei der Vergabe von neuen Elektroautos ins Hintertreffen geraten. Audi baut seinen ersten rein elektrischen Geländewagen ab 2018 in Brüssel. Bis 2018 gilt für die insgesamt 60.000 Audi-Beschäftigten in den beiden deutschen Werken eine Beschäftigungsgarantie.
Die Hauptlast des Dieselskandals liegt auf VW, aber auch Audi ist verwickelt. In den USA laufen derzeit Verhandlungen über die von Ingolstädtern entwickelten Drei-Liter-Motoren, deren Motorsteuerung eine Software enthält, die nicht ordnungsgemäß bei den US-Behörden angemeldet wurde. Die Motoren wurden in rund 85.000 Wagen eingebaut - darunter den VW Touareg, den Porsche Cayenne und den Audi A8. Volkswagen hat bis Ende Oktober Zeit, um bei einem US-Bundesgericht Lösungsvorschläge zur Umrüstung dieser Motoren einzureichen. Audi hatte seine Rückstellungen wegen des Dieselskandals unlängst aufgestockt.
rtr