Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis
Mit Kursen, die zeitweise fast an der 9900er-Marke kratzten, setzte der DAX den frischen Aufschwung auch zum Ausklang der Vorwoche fort. Damit ist allenfalls noch der im Tageschart erkennbare, ehemalige Aufwärtstrendkanal nun als charttechnische Barriere auszumachen. Nachdem die Kurse diesen von vielen Marktteilnehmern wahrgenommenen Kurskorridor verlassen haben, könnte eine Rückkehr an dessen Untergrenze verstärkt zu Gewinnmitnahmen führen.
Abgesehen davon ist der Weg nach oben aber frei, erst das Allzeithoch bei 10.050 Punkten stellt wieder eine leichte Hürde dar, dort befindet sich auch die Obergrenze des kurzfristigen Aufwärtstrendkanals im Fünf-Minuten-Chart. Der Index müsste - ausgehend vom Vorwochenschlusskurs - rund zweieinhalb Prozent steigen, um dieses Ziel zu erreichen. Diesen Schwung kann er durch die Wall Street bekommen: Dort hat der US-Leitindex S&P 500 noch ähnlich viel Spielraum nach oben, bis er die Nordgrenze seines langfristigen Aufwärtstrendkanals erreicht. Erst dann sollten Anleger wieder Profite realisieren.
Ebenfalls an Verkäufe denken müssten Investoren, wenn der Markt nun die ehemaligen Hürden bei 9770, 9730 und 9690 Punkten wieder zügig unterschreitet. Das wäre ein Schwächesignal, dessen Bestätigung durch einen Fall unter die 21-Tage-Linie bei rund 9625/45 Punkten noch abgewartet werden kann. Spätestens hier sollten aber die Stoppkurse kurzfristiger Long-Positionen platziert sein.
Chart 2 - S&P 500 - Tageschart mit Abstand zu GD21 und GD200 in %
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Chart 3 - Tageschart
Nachdem der Markt auch die Zone um 9600/9700 geknackt hat, ist das Risiko weiterer Verluste unter die erste stärkere Unterstützung bei 8900 inzwischen deutlich gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch. Stattdessen rücken die Zone um 9800/9900 (Ex-Aufwärtstrend und horizontale Barriere) sowie das Allzeithoch um 10.050 wieder in den Mittelpunkt.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.
Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-
Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der
Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten
Forschungsgesellschaft.
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