Baki Irmak kennt die Welt, in die er investiert: Zum einen managte er Technologiefonds für BHF Trust, die Commerzbank und für ABN Amro. Zum anderen verantwortete er in leitender Position den Einzug der Digitalisierung in die Vermögensverwaltung bei Deutsche Asset & Wealth Management. Die Expertise bringt er mittlerweile in seinen eigenen Fonds ein. Zusammen mit dem Wirtschaftsmathematiker und Tech-Investmentexperten Stephan Waldhauser steuert er den 42 Millionen Euro schweren Digital Leaders Fund. "Die Digitalisierung wird Volkswirtschaften, Unternehmen, Konsumenten und Märkte auf Jahre hinaus massiv beeinflussen und verändern", beschreibt Irmak die Investmentidee des Fonds.
Die sich daraus ergebenden Chancen nutzen auch andere Gesellschaften. Irmak und Waldhauser verfolgen jedoch ihren eigenen Ansatz. "Viele Anbieter fokussieren sich auf künstliche Intelligenz, Digital Health oder Robotics", sagt Irmak. Der Digital Leaders Fund ist dagegen breiter aufgestellt. Die Manager investieren global in Unternehmen, die Digitalisierung ermöglichen. Ein starker Player ist etwa Nutanix. Der Titel ist im Zuge der aktuellen Corona-Korrektur zwar deutlich eingebrochen. "Für uns ist die Aktie jetzt aber noch attraktiver", sagt Iramk. Er nutzt den Rückschlag um Positionen aufzustrocken. Im Portfolio finden sich zudem Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle dem digitalen Wandel anpassen. Dazu zählt etwa der Hersteller von Zahnimplantaten Strauman Group Ebenso interessant sind Unternehmen, die mithilfe der Digitalisierung ganz neue Geschäftsideen verwirklichen. Wie etwa The Trade Desk. "Über die Plattform des Softwarehauses können Unternehmen in Echtzeit Werbeinventar kaufen und ihre Rendite auf die Werbeausgaben maximieren", sagt Irmak.
Kombination von Anlagestilen
Der Digital Leaders Fund unterscheidet sich von anderen Fonds auch durch sein Drei-Säulen-Konzept. In der ersten Säule finden sich substanzstarke Value-Unternehmen. Die zweite Säule steht für den Anlagestil "growth at a reasonable price" - diesem entsprechen Unternehmen, die weiterhin stark wachsen, aber noch nicht zu teuer sind. In der dritten Säule wiederum finden sich bereits sportlich bewertete Unternehmen mit anhaltend exzellenten Wachstumsperspektiven. Die drei nur wenig miteinander korrelierenden Säulen haben bislang erfolgreich zur Risikoreduzierung beigetragen..
Ein Alleinstellungsmerkmal weist der Fonds insbesondere im Research auf. "Wir analysieren nicht nur die Finanzkennzahlen der Unternehmen, sondern auch ihre digitalen Spuren. "Diese sagen mehr über die Unternehmen aus, als es ihre Verlautbarungen tun." Zu diesen Spuren zählen Download- oder App-Nutzerzahlen sowie Bewertungsportale wie Glassdoor. Andere Gesellschaften nutzten diese Informationsquellen bislang nur selten. Die Expertise der Manager und der spezielle Ansatz haben sich bislang bezahlt gemacht. Der Fonds erzielte seit Auflage im März 2018 rund 30 Prozent.