Am Dienstag gegen 16.45 Uhr deutscher Zeit (später Abend in Fernost) ist die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses zu einem Besuch in Taiwan eingetroffen. Das Flugzeug mit Nancy Pelosi an Bord landete in der Hauptstadt Taipeh. Die Spitzenpolitikerin setzt sich damit über Warnungen aus China hinweg, das die demokratische Insel als Teil der Volksrepublik ansieht.
Peking droht mit militärischen Maßnahmen
Es ist der ranghöchste Besuch eines US-Politikers seit einem Vierteljahrhundert. Das schmeckt der kommunistischen chinesischen Regierung gar nicht. Peking drohte daher auch mit möglichen militärischen Maßnahmen. Als Reaktion verschärfte Taiwans Militär am Dienstag seine Einsatzbereitschaft, wie die Nachrichtenagentur CNA berichtete. Es handele sich in dem zweistufigen Alarmsystem aber noch nicht um eine Einstufung für den "Ernstfall", sondern weiter um eine "normale Einsatzbereitschaft".
Das Weiße Haus warnte Peking unterdessen vor einer Eskalation. "Es gibt keinen Grund für Peking, einen möglichen Besuch, der im Einklang mit der langjährigen US-Politik steht, in eine Krise oder einen Konflikt zu verwandeln", sagte der Kommunikationsdirektor des Sicherheitsrats, John Kirby. Man lasse sich auch nicht einschüchtern."
Flucht ins Gold
Die neuen geopolitischen Spannungen in Asien führen zu einer Flucht in vermeintlich sichere Anlageklassen wie Anleihen und zuletzt auch wieder Gold. Seit fünf Tagen befindet sich der Goldpreis nun auf einem kleinen Höhenflug. Am Dienstag-Nachmittag ging es zeitweilig bis auf 1.788 Dollar aufwärts (siehe Chart). Der Euro schwächelt gleichzeitig zum US-Dollar und auch der Silberpreis ist eher rückläufig. Beim Gold könnte in den kommenden Tagen ein Angriff auf den technischen Widerstand bei 1.800 Dollar bevorstehen.
BÖRSE ONLINE hatte in der vergangenen Woche erneut zu einem Investment in Gold geraten. Längerfristig bestehen weiterhin gute Chancen auf ein Comeback des Edelmetalls. Als nächste Chart-Hürde warten die "alten" Gold-Höhen vom März 2022 bei 2.070 Dollar. mmr mit dpa