Bei der Immobilienaktie Deutsche Wohnen gab es im Juli hingegen massive Aktienverkäufe zu beobachten. So hat Vorstandschef Michael Zahn im Zuge mehrerer Transaktionen fast 9.000 Aktien im Gegenwert von über 360.000 Euro verkauft. Im Rahmen der Pflichtmitteilung wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass der Verkauf zur Begleichung von Steuer- und Abgabenverbindlichkeiten im Rahmen des Aktienoptionsprogramms zu sehen ist. Wenige Tage zuvor erwarb CEO Zahn insgesamt fast 39.000 Aktien zum "Schnäppchenpreis" von einem Euro (aktuell: 41,02 Euro). Das heißt: Für ein Aktienpaket im Wert von über 1,5 Millionen Euro bezahlte die Führungskraft lediglich 39.000 Euro. Besonders interessant: Im Jahr zuvor durfte Zahn sogar über 45.500 Deutsche-Wohnen-Aktien zum Preis von nur einem Euro erwerben - so machen Aktiendeals richtig Freude.
Charttechnik Deutsche Wohnen
Im Zuge des Corona-Crashs verlor die Aktie von Deutsche Wohnen bis Mitte März innerhalb weniger Wochen über ein Viertel an Wert. Anfang Juni gelang dem Immobilientitel oberhalb von 42 Euro sogar ein neues Allzeithoch. Das Jahrestief von 28,20 Euro wurde mittlerweile um 45 Prozent übertroffen und aus dem steilen Aufwärtstrend ist auf dem erhöhten Niveau ein Seitwärtstrend geworden. Aus charttechnischer Sicht ist die Luft mittlerweile relativ dünn geworden, da im Bereich von 41 bis 42 Euro eine markante Widerstandszone verläuft. Seit Mitte 2018 drehte die Aktie in diesem Bereich häufig mitunter kräftig nach unten.
Fielmann-Aufsichtsratschef in Kauflaune
Die Optikerkette Fielmann ist bei Börsianern seit Monaten stark gefragt. Ein starkes Kaufinteresse war im Juli aber auch bei Aufsichtsratschef Mark Binz gemeldet worden. Er kaufte im Zuge von drei Transaktionen insgesamt 10.650 Fielmann-Aktien und bezahlte hierfür 680.000 Euro. Besonders bemerkenswert ist aber nicht nur die relativ hohe Investitionssumme, sondern auch die Tatsache, dass seit mehr als eineinhalb Jahren bei Fielmann kein einziges Insidergeschäft gemeldet worden war. Letztmals traute sich im Dezember 2018 eine Führungskraft, Fielmann-Aktien zu kaufen. Auch damals hat Aufsichtsratschef Binz zugegriffen. Damals erwarb er zum Kurs von 56,85 Euro 455 Anteilsscheine. Heute notiert der SDAX-Wert mit fast 67 Euro deutlich höher.
Charttechnik Fielmann
Die Fielmann-Aktie stürzte in diesem Jahr innerhalb von lediglich fünf Wochen um in der Spitze 43 Prozent ab. Mittlerweile hat das Papier jedoch wieder mehr als die Hälfte dieser Verluste aufgeholt. Außerdem wurde in der vergangenen Woche die langfristige 200-Tage-Linie "geknackt", was in der Chartlehre als klares Kaufsignal gewertet wird. Damit eröffnet sich Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 70 Euro, wo allerdings eine signifikante Widerstandszone angesiedelt ist. Unter Timingaspekten droht allerdings ein sich eintrübendes Marktsentiment, da der Timingindikator Relative-Stärke-Index in Kürze eine überkaufte Lage anzeigen könnte. Dies ist per se nicht negativ zu sehen, sollte allerdings der RSI unter 70 Prozent abrutschen, könnte dies zu chartinduziertem Verkaufsdruck führen.
Kauflaune trotz Zweijahreshoch
Aufsichtsratsmitglied Moritz Greve lieferte Mitte Juli einen eindrucksvollen Vertrauensbeweis bezüglich des Unternehmens Zooplus. Er kaufte nämlich insgesamt 1.500 Aktie und bezahlte hierfür über 217.000 Euro. Übrigens: Seit September 2018 hat kein einziger Insider Zooplus-Aktien verkauft. Stattdessen gab es seither zahlreiche Insiderkäufe zu vermelden. Dem SDAX-Wert ist dies ausgesprochen gut bekommen, schließlich hat er sich seit dem Jahreswechsel mehr als verdoppelt.
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