Die Beziehung ist angespannt: China wirft der australischen Regierung aufgrund kritischer Nachfragen nach der Herkunft von Covid-19 Einmischung in innere Angelegenheiten vor und hat daher einen Einfuhrboykott gegen Kohle verhängt. Bislang hat diese Handelssanktion Aurizon nicht geschadet. Aurizon-Chef Andrew Harding bestätigte jüngst die Zielvorgabe für den Vorsteuergewinn im laufenden Jahr von bis zu 910 Millionen Austral-Dollar.
Das börsengelistete Unternehmen ist Australiens größter Player im Schienengüterverkehr. Rund 70 Prozent der Einnahmen stammen bislang aus dem Transport von Kohle. 30 Prozent des Umsatzes fährt Aurizon mit Agrarprodukten und anderen Rohstoffen ein. Gleichwohl will das Unternehmen den Kohleanteil am Umsatz reduzieren. Die globale Nachfrage nach dem klimaschädlichen Energieträger dürfte in den kommenden Jahren deutlich geringer ausfallen. Aurizon will daher künftig mehr Geld mit dem Transport von Massenwaren verdienen. Ziel ist es, auch weiterhin einen jährlichen freien Cashflow von mindestens 500 Millionen Austral-Dollar zu generieren.
Handelsbilanzüberschuss
Zur Finanzierung von Investitionen, unter anderem in die Modernisierung von Schienen und Waggons, hat das zur Aurizon Holding zählende Unternehmen Aurizon Network eine 2030 fällige Anleihe (WKN: A2811U) begeben. Der Bond ist in Austral-Dollar denominiert, Anleger gehen daher ein Währungsrisiko ein. Im April verzeichnete Australien jedoch dank der stark gestiegenen Rohstoffpreise einen deutlich über den Erwartungen liegenden Handelsbilanzüberschuss. Das Land verdient mit Exporten mehr, als es für Importe ausgibt - das sollte die Währung stützen. Noch dazu gehen Analysten der Bank of England davon aus, dass die Reserve Bank of Australia ihr Anleihekaufprogramm reduziert. Der Einstieg ins "Tapering" gilt als Vorstufe von Zinserhöhungen. Diese würden den Austral-Dollar zusätzlich stärken.