In Deutschland dürfen Ärzte seit März 2017 Cannabis verschreiben. In den ersten zehn Monaten nach der Einführung wurden laut dem Apothekenbranchenverband ABDA knapp 27 000 Rezepte eingelöst. Die Pflanzen für die Arzneimittel stammen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) zufolge bisher aus Kanada und Holland.
Künftig soll Cannabis für medizinische Zwecke aber auch in Deutschland wachsen. So gab es ein Ausschreibungsverfahren des Bfarms. Die Ausschreibung umfasst demnach 10,4 Tonnen Cannabis, verteilt auf vier Jahre. Dem Institut zufolge hatten 79 Bieter und Bietergemeinschaften Angebote abgegeben, die daraufhin geprüft wurden.
Wie das "Handelsblatt" am Donnerstag in seiner Online-Ausgabe berichtete, sollen die Zuschläge auch an die Deutschland-Tochter der kanadischen Cannabis-Firma Aphria sowie das Berliner Start-Up Demecan gehen. Aphria Deutschland bestätigte der Zeitung, den Zuschlag für fünf der insgesamt 13 Lose bekommen zu haben.
Dem Bfarm zufolge werde Cannabis aus deutschem Anbau erstmals 2020 zur Verfügung stehen.
Der Handel mit legalem Cannabis boomt: Die beiden Wirkstoffe THC und CBD können Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen.
Die Cannabis-Branche hat mit der vollständigen Legalisierung von Marihuana in Kanada im vergangenen Herbst und der Freigabe in zahlreichen US-Bundesstaaten einen regelrechten Hype erlebt.
Mit Material von Reuters und dpa-AFX