Europas größter Kupferhersteller Aurubis rechnet nach einem Rekordgewinn nun mit einer Eintrübung des Geschäfts. "Insgesamt erwarten wir eine gewisse Normalisierung unseres Geschäfts und auch für das Geschäftsjahr 2015/16 ein gutes Ergebnis, das jedoch nicht an das diesjährige Rekordergebnis anknüpfen wird. Im Vergleich mit dem sehr guten Vorjahr rechnen wir deshalb mit einem deutlich geringeren operativen Ergebnis vor Steuern (EBT)", sagte Vorstandssprecher Erwin Faust. Die Prognose sorgte vorbörslich für Gewinnmitnahmen, die Aktie verlor bis zu zehn Prozent.
Das Angebot an den Altkupfermärkten sei knapp, die Raffinierlöhne niedrig. Die Schwefelsäuremärkte seien von einem Angebotsüberschuss mit Druck auf die Preise gekennzeichnet. "Eine Besserung auf diesen sehr volatilen Märkten ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar", erklärte der Konzern. Die Nachfrage nach Kupfer werde weltweit schwächer erwartet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Aurubis den operativen Vorsteuergewinn auf 343 Millionen Euro mehr als verdoppeln. "Das Ergebnis übertrifft deutlich unsere Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres", sagte Faust. Das sei insbesondere auf deutlich gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate und Altkupfer, weltweit gestiegene Schwefelsäurepreise sowie eine höhere Kathodenprämie zurückzuführen. Der stark vom Metallpreis abhängige Umsatz ging hingegen um zwei Prozent auf knapp elf Milliarden Euro zurück. Die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital stieg auf 18,7 von 8,5 Prozent. Im laufenden Jahr erwartet Aurubis auch hier einen Rückgang. Die Aktionäre sollen mit einer erhöhten Dividende von 1,35 Euro nach einem Euro im Vorjahr am Rekordergebnis beteiligt werden.
Reuters