Europas größter Kupferkonzern Aurubis erwartet bei der Wartung seiner Hütte im bulgarischen Pirdop keine Verzögerungen. "Aktuell laufen die Arbeiten planmäßig und wir rechnen mit dem Wiederanfahren der Anlagen Anfang Juni", teilte Aurubis am Dienstag in Hamburg mit. Der schon vor längerem angekündigte Wartungsstillstand hatte Mitte April begonnen und wird das Vorsteuerergebnis im dritten Geschäftsquartal bis Juni voraussichtlich um bis zu 25 Millionen Euro belasten. Es ist damit ein wesentlicher Grund, warum Aurubis in diesem Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnrückgang erwartet.
Kupferhersteller müssen ihre Öfen in regelmäßigen Abständen überarbeiten und stellen die Produktion während dieser Zeit ganz oder teilweise ein. Neben Pirdop betreibt Aurubis eine weitere Hütte am Stammsitz in Hamburg. Bei deren Wartung vor gut zwei Jahren hatte es wegen technischer Probleme Verzögerungen gegeben.
Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr 2015/16 bekräftigte Interims-Chef Erwin Faust die Prognose. Demnach erwartet der Konzern mit rund 6300 Beschäftigten ein "deutlich niedrigeres, aber gutes Ergebnis". Im zweiten Quartal (Januar bis März) hatte Aurubis zwar von gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate profitiert. Auch lief der Absatz von Kupferprodukten rund. Zudem half der starke Dollar. Dagegen belasteten weiter niedrige Preise für Schwefelsäure die Bilanz. Das operative Ergebnis vor Steuern halbierte sich fast auf 77 (Vorjahr 142) Millionen Euro. Vor Jahresfrist hatten niedrige Metallbestände den Gewinn um 50 Millionen Euro nach oben getrieben. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um knapp ein Fünftel auf 2,3 Milliarden Euro.
Reuters