Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/2019 hatten Wartungsstillstände, Abschreibungen nach dem abrupten Chefwechsel und die schwächere Nachfrage aus der Autoindustrie den operativen Vorsteuergewinn um 42 Prozent auf 192 Millionen Euro schrumpfen lassen. Für das gerade begonnene Geschäftsjahr stellte das Hamburger Unternehmen ein Ergebnis in einer Spanne zwischen 185 und 250 Millionen Euro in Aussicht.

Das Management rechne 2019/20 mit einer stabilen Kupfernachfrage, auch wenn die Nachfrage aus dem Automobilsektor weiter gedämpft sein werde. Das Niveau der Jahresverträge für Kupferkonzentrate werde voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Für Altkupfer und Schwefelsäure erziele Aurubis aktuell gute Konditionen, allerdings bleibe der Markt schwer vorhersehbar. "Speziell im globalen Recycling-Geschäft mit seinen komplexen Ausgangsstoffen sehe ich großartige Chancen für Aurubis", erklärte der seit Jahresmitte amtierende Konzernchef Roland Harings. Dabei werde Aurubis auch wieder stärker Wachstumsmöglichkeiten im Ausland in Angriff nehmen.

Seinen Vorgänger Jürgen Schachler hatte der Aufsichtsrat im Juni nach einem fehlgeschlagenen Investitionsprojekt entlassen, weil die Kosten aus dem Ruder liefen. Damals kündigte der Konzern bereits an, dass durch den Stopp des Projekts hohe Belastungen entstünden. Seit Jahresbeginn musste Aurubis zudem die Produktion für geplante und ungeplante Wartungsarbeiten an Standorten ruhen lassen, wodurch das Ergebnis weiter geschmälert wurde. Eine gute Metallausbeute, Edelmetallverkäufe zu guten Preisen und höhere Schwefelsäure-Erlöse sorgten im Schlussquartal dafür, dass der Vorsteuergewinn um drei Prozent auf 67 Millionen kletterte. Für das Gesamtjahr senkt Aurubis die Dividende je Aktie an seine Aktionäre, darunter als größter der Stahlkonzern Salzgitter, um 30 Cent auf 1,25 Euro.

rtr