Der Ausblick auf das weitere Geschäftsjahr 2013/14 (Ende September) sei "insgesamt positiv", erklärte Konzernchef Peter Willbrandt am Donnerstag laut Mitteilung in Hamburg. Nach dem langen Stillstand sind die Arbeiten an der Hütte in Hamburg weitestgehend abgeschlossen. Im ersten Quartal hatte vor allem das Wiederanfahren der Kupferschmelze in der Hansestadt nach einem Wartungsstillstand den Konzern in die Verlustzone gedrückt. Anfang Februar hatte Aurubis bereits entsprechende Eckdaten veröffentlicht und sich beim Ausblick etwas zurückhaltender gezeigt.

    "Insgesamt gehen wir davon aus, im laufenden Geschäftsjahr ein über dem Vorjahr liegendes Ergebnisniveau zu erreichen", bekräftigte Willbrandt nun. Bei Kupferkonzentraten werde mit einem guten Angebot und hohen Schmelzlöhnen gerechnet. Für die Altkupfermärkte sei eine leichte Verbesserung zu erwarten. Eine stabile Nachfrage dürfte außerdem zu einem höheren Absatz bei Kupferprodukten führen. Auf dem Markt für Schwefelsäure sei hingegen keine durchgreifende Verbesserung in Sicht.

    Von Oktober bis Ende Dezember sank der Umsatz des Konzerns wegen niedrigerer Kupferpreise um 17 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Der Kupferpreis ging im Schnitt um 10 Prozent auf 7153 US-Dollar je Tonne zurück. Das operative Ergebnis (Ebit) sackte von 148 Millionen auf nur noch 4 Millionen Euro ab. Unter dem Strich stand ein Verlust von 52 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 10 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Nachdem Aurubis die Eckdaten bereits Anfang Februar veröffentlicht hatte, waren Händler und Analysten wenig überrascht. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp erklärte etwa, der Quartalsbericht sei "ohne größere Überraschungen" geblieben. Mit einem Plus von 0,68 Prozent schlugen sich die Titel besser als der leichtere MDax.

    "Wir hatten bereits mit einem relativ schwachen ersten Quartal gerechnet", erklärte Willbrandt. Allerdings seien die Belastungen am Ende höher ausgefallen als erwartet. Die Märkte entwickelten sich im ersten Quartal unterschiedlich. So sei die Lage bei Kupferkonzentraten positiv geblieben, während die Märkte für Altkupfer und Schwefelsäure weiter schwächelten. Dies führte zu deutlichen Rückgängen bei Verarbeitungslöhnen für Altkupfer sowie bei den Schwefelsäurepreisen. Die Märkte für Kupferprodukte belebten sich aber.

    Vor Steuern fiel wie bereits Anfang Februar mitgeteilt ein operativer Verlust von 3 Millionen Euro an. Hier machten sich die höher als befürchtetet ausgefallenen Belastungen bei der Kupferschmelze bemerkbar. Positive Sondereffekte hatten ein Jahr zuvor für einen kräftigen Sprung auf 140 Millionen Euro gesorgt.

    Das Unternehmen, an dem der deutsche Stahlkonzern Salzgitter eine entscheidende Beteiligung hält, stellt mit weltweit rund 6500 Mitarbeitern reines Kupfer aus Kupfererz und Kupferschrott her und verarbeitet es weiter zu Produkten für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie. Als Nebenprodukt fällt neben Edelmetall auch Schwefelsäure an, die in der Dünger- und Chemieindustrie verwendet wird.

dpa-AFX