Facebook und Zuckerberg stehen unter immensem Druck: Regulierer und Politiker rund um den Globus wollen seine Marktmacht eindämmen und Falschinformationen und Hassrede einen Riegel vorschieben. Eine Umfirmierung könnte es dem weltgrößten Internet-Netzwerk mit weltweit 2,9 Milliarden Nutzern erleichtern, das Image aufzupolieren und sich von schlechten Nachrichten rund um seine Plattformen wie Facebook, WhatsApp und Instagram zu distanzieren.
"Aktuell ist unser Name so eng mit einem Produkt verbunden, dass er unmöglich alles repräsentieren kann, das wir heute tun, geschweige denn in der Zukunft", sagte Zuckerberg. Der Name Meta solle eine neue Vision widerspiegeln: das sogenannte "Metaverse" aufzubauen, eine virtuelle Welt, auf die Menschen über verschiedene Geräte zugreifen können. "Viel davon wird in fünf bis zehn Jahren Mainstream sein", sagte Zuckerberg und verwies auf die Möglichkeiten, was Arbeitsalltag, Spiele und Fitness betrifft. Die Notwendigkeit, zum Arbeitsplatz zu pendeln, könne entfallen, sagte Zuckerberg.
Den Begriff "Metaverse" hat Facebook nicht erfunden. Er tauchte erstmals vor 30 Jahren in dem Science-Fiction-Roman "Snow Crash" von Neal Stephenson auf, der zum Teil in einer virtuellen Welt spielt, in der sich Menschen als Avatare bewegen. Die Online-Spiele-Slattform Roblox bezeichnet sich selbst als Metaverse-Unternehmen, und auch das "Fortnite"-Unternehmen Epic Games zeichnet eine ähnliche Vision.
Zuckerberg hat Facebook 2004 gegründet und zu einem Konzern geformt, der an der Börse fast eine Billion Dollar wert ist. Ab 1. Dezember sollen die Aktien unter dem Symbol "MVRS" gehandelt werden. Am Montag hatte Facebook bekanntgegeben, das Geschäft rund um das "Metaverse" auszugliedern. Weitere Änderungen an der Firmenstruktur soll es nicht geben.
Um Kritikern Wind aus den Segeln zu nehmen, sollen Privatsphäre und Sicherheit im "Metaverse" von Beginn berücksichtigt werden. Diese Lektion habe er in den letzten fünf Jahren gelernt, sagte Zuckerberg. Man dürfe Menschen nie überraschen. Vor allem die Vorwürfe der Ex-Mitarbeiterin Frances Haugen sorgen derzeit für Ärger. Sie wirft Facebook vor, Gewinne über Sicherheit zu stellen.
rtr