Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 27.11.2018 erstmals online

Aus der Sicht der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gibt es mit Blick auf 2019 Grund zum Achtgeben. Für die Wirtschaftsakteure rund um den Globus bedeutet das, dass sich im anbrechenden Jahr einige Rahmenbedingungen spürbar ändern werden. Der Aufschwung der Weltwirtschaft nach der Lehman-Brothers-Weltrezession gehe in sein zehntes Jahr. Ein Aufschwung sei zwar selten an Altersschwäche zugrunde gegangen. Aber die Zeichen für eine Zeitenwende mehrten sich: Die Rohölpreise stiegen, und die Notenbanken verteilten ihre Liquidität nicht mehr ganz so freigebig wie noch vor wenigen Jahren.

Das weltwirtschaftliche Umfeld sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklung der Unternehmensgewinne in Europa dürften zwar bis zum Sommer 2019 freundlich bleiben. Bei alledem sollte die Gewinndynamik aber weiter schrumpfen. Dies gelte in besonderem Maße für den US-Markt, weil der gewinnsteigernde Effekt der US-Steuerreform von 2017 im ersten Quartal 2019 auslaufen wird. Im weiteren Jahresverlauf 2019 dürften dann aber die Störfeuer von Seiten steigender Renditen, Inflationsraten und Rohstoffpreise stärker in den Fokus rücken.

Wie rasch die Stimmung umschlagen kann, hätten die Anleger im Jahr 2018 einmal mehr schmerzlich erfahren müssen, als im Februar ein »Vola-Crash« zu heftigen Turbulenzen an den Aktienmärkten führte. Vor allem die hoch bewerteten US-Aktien hätten Rückschlagpotential. Dabei gilt die alte Börsenweisheit: Wenn die Wall Street niese, bekämen die hiesigen Börsenplätze die Grippe. Unter Mittelfristaspekten dürften Aktien trotz drohender Rücksetzer aber weiterhin die bessere Wahl sein als Anleihen.

Auf Ebene der Einzeltitel setzt man auf den LBBW Research-Favoriten-Aktien-Index. Dieser investiert in zehn aussichtsreiche europäische Blue-Chips. Die Auswahl erfolgt im Zuge eines Investmentprozesses, ausgehend vom makroökonomischen Weltbild über die strategische Asset Allocation und die Anlageregionen hin zur Branchenallokation und Titelselektion. Die wichtigsten Selektionskriterien sind dabei ein hohes Kurspotential sowie nachhaltig starke Dividendenperspektiven der Unternehmen im Markt- und Branchenvergleich.

Seit 2011 liegt die durchschnittliche jährliche Rendite der Top 10 LBBW-Research Favoriten-Aktien den Angaben zufolge bei 10,4 Prozent. Wir stellen auf den nachfolgenden Seiten die fünf in dem Index enthaltenen deutschen Mitfavoriten vor. Diese kommen allesamt aus dem DAX und verfügen über Kurspotenziale von elf Prozent bis 33 Prozent.

Auf Seite 2: Henkel





Henkel-Aktie



In der Favoritenliste der LBBW sind die Vorzugsaktien von Henkel enthalten. Dem Konsumgüterkonzern traut man einen Anstieg bis auf 114,00 Euro zu. Das heißt, es besteht bei einem aktuellen Kurs von 102,80 Euro 10,9 Prozent Luft nach oben. Wobei aber anzumerken ist, dass im Zuge der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal das Kursziel von 124,00 Euro gesenkt worden war.

Wie es allgemein von Seiten des zuständigen Analyten Ulle Wörner heißt, sei es dem Unternehmen in den vergangenen Jahren gelungen, eine kontinuierliche Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge zu erzielen. Zu verdanken sei das unter anderem der Fokussierung auf Markenprodukte und auf Effizienzsteigerungen.

Bis zum Jahr 2020 möchte Henkel ein jährliches organisches Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent erreichen und dabei die bereinigte EBIT-Marge weiter verbessern sowie das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie zwischen 2016 und 2020 jährlich um sieben bis neun Prozent steigern. Dank der guten Cashflow-Generierung und der konservativen Finanzpolitik stuft Wörner Henkel als ein sehr solides Unternehmen ein.

Auch nach der im Jahr 2016 erfolgten Akquisition von Sun Products für 3,6 Milliarden Dollar verfüge der Konzern noch über einen guten finanziellen Spielraum für weitere Zukäufe, die das organische Wachstum von Henkel strategisch ergänzen. Die Kennzahl angepasste Nettoverschuldung zum EBITDA habe 2017 jedenfalls mit dem 1,1-fachen (2016: 1,0x) deutlich unter dem von S&P für das aktuelle Rating erwarteten Wert von 2,0x gelegen. Risiken könnten sich allerdings durch eine schwächere Nachfrage oder durch Margendruck ergeben.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht Wörner von zuletzt 5,85 Euro auf 6,07 Euro in 2018 steigen und 2019 sollen daraus dann 6,43 Euro werden. Das bedeutet auf letztgenannter Basis ein geschätztes KGV von rund 16. Seinen Schätzungen zufolge soll die Dividende je Aktie von 17,9 Euro für 2017 auf 1,85 Euro bzw. 1,98 Euro für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 steigen. Für das laufende Jahr errechnet sich daraus eine Rendite von 1,8 Prozent.

Charttechnik



Die Henkel Vorzugsaktien haben von Februar 2009 bis Juni 2017 einen Anstieg von 17,84 Euro auf 128,90 Euro vorzuweisen. Eine Bilanz., die aller Ehern wert ist. Seit Anfang 2015 hat sich inzwischen unter dem Strich aber ein Seitwärtstrend breit gemacht, dessen untere Begrenzung 87,75 Euro beträgt. Erst ein Ausbruch daraus nach oben oder nach unten bringt neue nachhaltige Chartsignale.



Profil



Der deutsche Chemie- und Konsumgüterhersteller Henkel verfügt mit der Klebstoff-Sparte Adhesive Technologies und den beiden Konsumsparten Laundry & Homecare (Waschmittel, u. a. Persil, Pril) sowie Beauty Care (Körperpflege, u. a. Schwarzkopf, Fa) über eine sehr gute Diversifikation. Bei Klebstoffen zählt Henkel zu den weltweit führenden Unternehmen (Markenprodukte sind z. B. Loctite, Pritt).

Regionale Schwerpunkte sind neben Westeuropa und Nordamerika vor allem die sogenannten Wachstumsregionen, aus denen ca. 40% der Umsätze stammen. Positiv werten wir, dass sich die Henkel-Familie als Mehrheitsaktionär langfristig an das Unternehmen gebunden hat (Aktienbindungsvertrag bis 2033 über ca. 60% der stimmberechtigten Stammaktien). Die stimmrechtslosen Vorzugsaktien befinden sich im Free Float und sind im Dax enthalten.

Auf Seite 3: Daimler





Daimler-Aktie



Der zweite deutsche Mitfavorit aus dem LBBW-Research Favoriten-Aktien heißt Daimler. Das Kursziel für den Autobauer beträgt 69,00 Euro, was auf einer Berechnungsmethode basiert, welche die Summe aller Einzelteile berechnet. Das bedeutet, bei einem aktuellen Kurs von 51,94 Euro ergibt sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 32,8 Prozent.

In den ersten neun Monaten 2018 habe Daimler einen Umsatz von 120,8 Milliarden Euro (+0,2 Prozent) und ein operatives Ergebnis von 8,5 Milliarden Euro (-22,5 Prozent) bzw. eine Marge von 7,0% (Vorjahr 9,1%) erzielt. Für 2018 rechne der Vorstand weiter mit einer leichten Steigerung des Umsatzes. Das EBIT solle dabei deutlich unter dem Vorjahr liegen. Die Erwartungen für die Segmente: Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses deutlich unter dem Vorjahr, Daimler Trucks deutlich über dem Vorjahr sowie Daimler Financial Services auf Vorjahresniveau.

Unter dem Strich sei der Vorstand zuletzt von einem gut verlaufenden vierten Quartal 2018 ausgegangen. Die Geschäfte sollen demnach neben einer guten Auftragslage auch von teilweisen Aufholeffekten aus den Verzögerungen im dritten Quartal profitieren.

Für die nächsten Jahre geht der zuständige Analyst Frank Biller auf Basis einer prognostizierten Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent von einer attraktiven Dividendenzahlung aus. Konkret kalkuliert er für 2018 und 2019 mit Dividendenausschüttungen von jeweils 3,65 Euro je Aktie und damit einer Zahlung wie für das Jahr 2017. Das würde auf eine Rendite von rund sieben Prozent hinauslaufen.

Die Aktie sei auf dem aktuellen Kursniveau günstig bewertet. So ergeben sich auf den Schätzungen für den Gewinn je Aktie für das laufenden Jahr und das kommende Jahr KGVs von rund 6,5 bzw. von rund 5,8. Das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT taxiert Biller auf das 3,6-fache bzw. auf das 3,3-fache.

Als Hauptrisiken bezeichnet Biller schwächere Absatzmärkte, Belastungen aus dem Kartellverdacht und den Untersuchung in den USA in Bezug auf Abgasemissionen sowie eine Eskalation des Handelsstreites mit den USA.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Daimler ist von März 2009 bis März 2015 gut gelaufen, doch seitdem ist der Ofen aus. Vom damals noch aufgestellten Rekordhoch von 95,79 Euro hat sich die Notiz jedenfalls meilenweit entfernt. Speziell in diesem Jahr bringt der Titel kein Bein auf den Boden. Erst am 20. November wurde bei 49,78 Euro ein neues Zwischentief markiert und wenn die Marke von 50 Euro nachhaltig fallen sollte, dann würde sich die charttechnische Ausgangslage weiter verschlechtern, die bei einem intakten mittelfristigen Abwärtstrend ohnehin dürftig ist.



Profil



Daimler ist ein führender Hersteller von Premium-Personenwagen und der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller. Die Pkw umfassen die Marken Mercedes-Benz, Mercedes AMG, Mercedes-Benz McLaren und Maybach sowie die Kleinwagenmarke smart. Bei den Lkw sind dies die Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western Star, Thomas Built Buses und Mitsubishi Fuso. Ebenfalls produziert werden Transporter der Marke Mercedes-Benz und Busse der Marken Mercedes-Benz, Setra und Orion. Finanzierungsund Leasingkonzepte für Händler und Endkunden gehören ebenso zum Leistungsportfolio. Darüber hinaus hält der Konzern Beteiligungen an Kamaz, Renault und Nissan sowie Aston Martin.

Auf Seite 4: EON





EON-Aktie



Ein Mitglied im LBBW-Research Favoriten-Aktien-Index sind auch die Aktien von EON. Dem Versorger billigt man eine Chance auf einen Anstieg bis auf 10,50 Euro zu, wobei diese Vorgabe Mitte November im Zuge der Ergebnisvorlage von 11,00 Euro gesenkt worden war. Das derzeit gültige Kursziel bewegt sich um 20,7 Prozent über der aktuellen Notiz von 9,113 Euro.

Wie es von Seiten des zuständigen Analysten Erkan Aycicek heißt, sind die Neunmonatszahlen erfreulich ausgefallen und die Geschäfte hätten sich besser entwickelt als von ihm erwartet. Fortschritte habe der Versorger auch beim Abbau der Nettoverschuldung gegenüber dem Jahresende 2017 verbucht. Diese Entwicklung sei insbesondere auf den Verkaufserlös aus der Uniper-Beteiligung zurückzuführen. Der Leverage sei nach seinen Berechnungen von 3,9x auf 3,0x gesunken. Somit unterschreite EON beim Verhältnis Nettoverschuldung zum EBITDA das eigene Ziel von 4,0x.

Auch der Jahresausblick 2018 sei grundsätzlich bestätigt und gleichzeitig präzisiert worden. EON plane ein Konzern-EBIT von 2,8-3,0 Milliarden Euro sowie ein nachhaltiges Nettoergebnis von 1,3-1,5 Milliarden Euro. Für beide Ergebnisziele erwarte das Unternehmen nun einen Wert in der oberen Hälfte der jeweiligen Bandbreite.

Auf Basis der veröffentlichten Neunmonatszahlen müsse EON im vierten Quartal ein EBIT von nur 0,55 bis 0,65 Milliarden Euro (viertes Quartal 2017: 0,96 Milliarden Euro) generieren, um das Jahres-EBIT zu erreichen und würde sich somit operativ schwächer entwickeln als im Vorjahr. Der Vorstand habe diese Einschätzung damit begründet, dass das zweite Halbjahr 2017 positiv beeinflusst wurde durch Sondereffekte. Zu bedenken sei ansonsten allgemein, dass der Aktienkurs im hohen Maße von regulatorischen Risiken sowie Großhandelspreisen für Strom abhängig sei.

Beim Ergebnis je Aktie kalkuliert Aycicek nach dem Minus im Vorjahr von 0,08 Euro je Aktie für 2018 mit einem Plus von 0,66 Euro auf für 2019 mit plus 0,74 Euro. Für 2019 ergibst sich daraus ein KGV von 12,3. Die Schätzungen in Sachen Ausschüttung bewegen sich für das laufende Geschäftsjahr bei 0,43 Euro je Anteilsschein und für das kommende Jahr bei 0,50 Euro. Das vergleicht sich mit 0,30 Euro je Aktie, die für das Jahr 2017 geflossen sind und entspricht für 2018 einer geschätzten Dividendenrendite von 4,7 Prozent.

Charttechnik



Gemessen an dem im Januar 2008 bei 44,67 Euro aufgestellten Rekordhoch fällt die Bilanz de EON-Aktie noch immer dürftig aus. Immerhin ist es dem Titel aber gelungen, den damals aufgenommenen langfristigen Abwärtstrend zu überwinden und in einen Seitwärtstrend einzumünden. Um auch diesen nach oben hin zu verlassen, wäre ein Sprung über das Vorjahreshoch von 10,69 Euro eine zu erfüllende Vorbedingung.



Profil



Der EON-Konzern ist im Wesentlichen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen tätig. Das konventionelle Erzeugungsgeschäft sowie der Energiehandel wurden zum 1. Januar 2016 in eine eigene Gesellschaft, Uniper, überführt. Die Uniper Gruppe wurde mehrheitlich an die Aktionäre von EON abgespalten und ist seit dem 12. September 2016 börsennotiert. Der Umsatz von EON, also ohne Uniper, lag 2017 bei 38 Milliarden Euro, das EBIT bei 3,1 Milliarden Euro und das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA bei dem 3,9-fachen.

Auf Seite 5: Deutsche Telekom





Deutsche Telekom-Aktie



Als Mitfavorit im LBBW-Research Favoriten-Aktien-Index sind auch die Anteilsscheine der Deutschen Telekom enthalten. Das Kursziel von 18,00 Euro basiert auf einer abgezinsten Cash-Flow-Berechnungsmethode. Um die Vorgabe zu erreichen, müsste der Wert bei einem aktuellen Kurs von 15,375 Euro um rund 17 Prozent zulegen.

Hervorzuheben sind laut der zuständigen Analystin Bettina Deuscher bei dem Titel die gute Marktposition, ein relativ stabiles Wettbewerbsumfeld auf dem Heimatmarkt sowie Chancen auf steigende Dividenden aufgrund der Wachstumsguidance. Das US-Geschäft sei ungebrochen der Hauptwachstumstreiber. Hinzu komme Wachstum in Deutschland und Europa von ultra-schnellen Internetanschlüssen (Strategieziel).

Wachstumstreiber sei ansonsten der rasante Anstieg mobiler Daten. Hierfür stünden in Deutschland, Europa und in den USA in den kommenden Jahren hohe Investitionen an. Von Seiten der Regulierung sieht sie positive Signale. Für 2018 sei den Angaben des Unternehmens zufolge mit weiterem Ergebnis- und Cash Flow-Wachstum zu rechnen.

Gefahren ergäben sich neben einer möglichen Intensivierung der Wettbewerbssituation in relevanten Märkten vor allem aus Regulierungs-, Währungs- und Ausführungsrisiken bezüglich des andauernden aufsichtsrechtlichen Genehmigungsprozesses des geplanten US-Deals.

Den Gewinn je Aktie taxiert Deuscher für 2018 auf 0,67 Euro und für 2019 auf 0,88 Euro, nachdem im Vorjahr 0,44 Euro herausgesprungen waren. Für das kommende Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 17,5. Die Dividendenzahlen sieht sie verglichen mit dem im Vorjahr gezahlten 0,65 Euro für dieses und das kommende Geschäftsjahr um jeweils fünf Cent auf 0,70 bzw. 0,75 Euro je Aktie steigen. Das würde für 2018 auf eine Dividendenrendite von 4,55 Prozent hinauslaufen.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart der Deutschen Telekom sieht noch immer recht traurig aus. Schließlich ist das Rekordhoch von 103,50 Euro aus dem Jahr 2000 weiter meilenweit entfernt. Kurzfristiger betrachtet hat sich dieser DAX-Vertreter aber deutlich besser geschlagen als die meisten anderen deutschen Standardwerte. Für höhere Kurse als Anfang 2015 reicht es aber trotzdem bisher nicht. Ein Ausbruch nach oben aus dem in den vergangenen Jahren vorherrschenden Seitwärtstrend wäre erst bei einem Sprung über das Vorjahreshoch von 18,05 Euro nachhaltig vollzogen.



Profil



Die Deutsche Telekom (DT) zählt zu den weltweit führenden Telekommunikationsunternehmen und ist in rund 50 Ländern aktiv. Über die Hälfte der Umsätze werden im Ausland generiert. In Deutschland ist die Deutsche Telekom Marktführer im Breitband/ Festnetz- und im Mobilfunkmarkt. T-Mobile gehört zu den weltweit größten Mobilfunkbetreibern mit über 150 Millionen Kunden in Europa und den USA. Deren attraktive Preispolitik und Erfolge beim Netzausbau sorgen für Wachstum.

Zudem betreut die Deutsche Telekom multinationale Konzerne und mittelständische Unternehmen. Der global wachsende Datenverkehr ist der Haupttreiber der Netzausbau-Offensive, die in Europa mittels integrierter Netzstrategie und der Kombination verschiedener Technologien wie Vectoring, Glasfaser und Hybrid Accesses realisiert wird.

Auf Seite 6: SAP





SAP-Aktie



Das Fünfer-Feld unter den Empfehlungen aus Deutschland im LBBW-Research Favoriten-Aktien-Index komplettiert SAP. Das Kursziel beträgt in diesem Fall 116,00 Euro. Das heißt, man billigt dem Software-Hersteller bei einem aktuellen Kurs von 90,00 Euro die Chancen auf einen Anstieg von fast 29 Prozent zu.

Der Kurs dieses DAX-Vertreters kam zuletzt etwas unter Druck, was auch mit dem Kauf des US-Unternehmens Qualtrics zu tun hatte. Laut dem zuständigen LBBW-Analysten Mirko Maier bringt der Kauf SAP bei der der Weiterentwicklung des Produktportfolios voran. Doch der Übernahmepreis erscheint auch ihm trotz hoher Zuwachsraten bei Umsatz und Cash Flow von Qualtrics mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 20 auf Basis des laufenden Jahres bzw. rund. 14 auf Basis 2019 hoch. Den Kaufpreis getrieben hat habe dürfte aber auch der Umstand, dass Qualtrics kurz vor der eigenen Börsennotiz gestanden habe.

Ganz allgemein heißt es ansonsten zu SAP, der Technologie-Gigant sei Weltmarktführer im Bereich betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware für Unternehmen und für die beginnende digitale Revolution in den Unternehmen hervorragend positioniert.

Die boomende Nachfrage nach Cloud-Computing und die Einführung der Software S/4 HANA, Nachfolger des bisherigen Kernprodukts, böten SAP hohe Umsatzpotentiale. Die Übernahme von Callidus durch SAP zu Beginn des Jahres lasse die Clouderlöse im zweiten Quartal um 32 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen. Zudem profitiere das Software-Unternehmen von einem sehr hohen Anteil wiederkehrender Erlöse, die aus einer hohen Kundetreue resultierten.

Die LBBW ist überzeugt von den Wachstumspotenzialen des Unternehmens in den IT-Themen Mobile, Big Data und Cloud. Für die beginnende digitale Revolution in den Unternehmen, sprich Industrie 4.0 und weiter gefasst das Internet of Things (IoT), erscheine SAP vor dem Hintergrund der hohen installierten Kundenbasis und des breiten Produktportfolios hervorragend positioniert.

Den Gewinn je Aktie sieht Maier 2018 bei 4,45 Euro, was leicht unter dem Vorjahreswert von 4,47 Euro liegt, 2019 sollen dann 4,95 Euro herausspringen. Für das kommende Jahr würde das auf ein KGV von 18,2 hinauslaufen. Bei der Dividende rechnet er für 2018 mit einer Anhebung von 1,40 Euro auf 1,45 Euro und für 2019 dann mit einer Zahlung von 1,60 Euro.

Charttechnik



Die Aktie von SAP hat nicht nur bei der LBBW sondern auch sonst unter Analysten viele Fürsprecher. Gemessen daran war die jüngste Performance enttäuschend. Ist die Notiz gegenüber dem Jahreshoch von Euro doch deutlich zurückgefallen. Allerdings kann der langfristige Aufwärtstrend als noch intakte bezeichnet werden. Um nennenswerten charttechnischen Schaden zu vermeiden, hat der Titel aber inzwischen nicht mehr allzu viel Spielraum nach unten.



Profil



SAP ist Weltmarktführer im Bereich betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware für Unternehmen. SAP-Lösungen sind bei über 400.000 Kunden aus 25 Branchen in mehr rund 190 Ländern im Einsatz. Neben dem Marktwachstum im angestammten Geschäft mit ERP-Software, den Middleware-Produkten und den Business Intelligence-Lösungen erweitert das Unternehmen mit den Produktinnovationen im Bereich In-Memory- Computing, Mobility und On Demand sein Marktpotenzial erheblich.