von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis



Wer verstehen will, was den DAX in den nächsten Stunden und Tagen beeinflussen kann, muss einen Blick über den Atlantik werfen. Es ist die nun erreichte Kurszone bei 1980/1990 Zählern, die Anleger beim S&P 500 in der Vergangenheit bereits häufiger zu Gewinnmitnahmen animiert hat. Auch jetzt gilt diesem Areal daher ein erhöhtes Augenmerk. Insbesondere weil der US-Leitindex sich bereits um fast drei Prozent von seinem durchschnittlichen Monatskurs (der 21-Tage-Linie) nach oben entfernt hat. Die unter dem Chart abgebildete Differenz ist ein verlässlicher Indikator, der vor Übertreibungen der Kurse nach oben oder unten warnt. Aktuell signalisiert er eher eine Überhitzung des schnell gestiegenen Marktes.

Für den Deutschen Aktienindex, der sich fast immer in einem relativ synchronen Gleichlauf mit dem US-Markt bewegt, dürfte dies als Kursbremse wirken. Die nächsten Unterstützungen rücken daher in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Anleger sollten beobachten, ob es in der Zone zwischen 8970 und rund 9080 Punkten zu einer anhaltenden Nachfrage kommt, hier ist im Chart die erste Stabilisierungsmöglichkeit im Falle einer Konsolidierung der Kurse gegeben.

Auch bei 8820/8880 Zählern zeigt sich im Intradaychart ein Bereich mit mehreren Wendepunkten. Spätestens hier sollte der DAX sich fangen. Wenn er erst bei 8650/8700 Punkten wieder gekauft wird, springt die Börsenampel bereits auf gelb, darunter auf rot. Dann wären neue Tiefstkurse bis in die Zielzone 8000/8150 zu erwarten.

Chart 2 - S&P 500 Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



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Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Der Ausbruch unter die 8900er-Marke bleibt im Tageschart weiterhin das zentrale Ereignis. Die dort erstmals seit Ende 2013 ausgebliebene Nachfrage lässt für die kommenden Wochen und Monate auf weitere Kursrückgänge schließen. Dabei ist als nächstes Kursziel die Zone um 8000/8150 Punkten realistisch. Dort lagen über viele Jahre hinweg ehemalige Allzeithochs des Deutschen Aktienindex, das Areal ist in den Köpfen der Marktteilnehmer dadurch noch sehr stark präsent. Wenn der Index erneut auf dieses Niveau zurück fällt, könnten viele langfristig denkende Anleger dies als zweite Einstiegschance in einen mehrjährigen Aufwärtstrend sehen - daran dürfte die Mehrheit immer noch glauben.





Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Erst wenn es weiter abwärts geht, müssen Anleger sich Gedanken machen. Dann hilft der Abstand zur 200-Tage-Linie, ein Kursziel zu definieren. Er kann zwischen minus 20 und minus 40 Prozent betragen, daraus resultieren Zielmarken zwischen 7600 und 5700 Punkten. Letztere ist eher unwahrscheinlich, nur in Extremphasen hat sich der DAX so weit von seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 200 Börsentage nach unten abgesetzt.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände
































GRAFIK 8



























Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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