Ende September feierte Walter Riester seinen 78. Geburtstag. Seit er 2009 aus dem Bundestag ausgeschieden ist, taucht der frühere Gewerkschaftsfunktionär und Ex-Bundesarbeitsminister eher selten in der Öffentlichkeit auf. Und doch gibt es wohl kaum einen anderen Ex-Politiker mit einer derartigen Omnipräsenz. Sei es beim Stammtisch, am Bankschalter, in Talkshows oder im jüngsten Wahlkampf: Die Riester-Rente treibt die Menschen um.

Im Mai 2001 hat der Bundestag das von der rot-grünen Regierung angestoßene Altersvermögensgesetz beschlossen. Damit war der Weg für die private Ergänzung der gesetzlichen Rentenversicherung frei. Mehr als 16 Millionen geförderte Verträge, die dem Namen sowie den Ideen des damaligen Arbeitsministers entsprachen, wurden insgesamt abgeschlossen.

20 Jahre später ist die Riester-Rente ein Auslaufmodell. Sie gilt als kompliziert, intransparent und teuer. Zu schaffen macht diesem Vorsorgeprodukt aber auch und gerade das notorische Zinstief. Ab 2022 sinkt der Garantiezins auf neu abgeschlossene Verträge auf 0,25 Prozent. Selbst der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) macht keinen Hehl daraus, dass ein Kapitalaufbau mit 100-prozentig garantiertem Beitragserhalt schier unmöglich ist. "Riester braucht eine Reform", meint GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Indes glauben die Verbraucherzentralen nicht an die Zukunft dieser Vorsorgeform. Sie fordern das Ende der Riester-Rente. "Wir brauchen endlich einen Neuanfang zugunsten der Verbraucher", sagt Klaus Müller, Vorstand des Bundesverbands VZBV.

Fest steht, dass die Altersvorsorge im Allgemeinen und Riester im Speziellen bei den Sondierungen und möglichen Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP Thema sein werden. Allein wegen der demografischen Entwicklung (siehe Grafik rechte Seite) zweifelt keine der drei Parteien an der Notwendigkeit einer Reform. Selbst die SPD sieht die Probleme der von "ihrem" Arbeitsminister entworfenen privaten Altersvorsorge. "Die bisherigen Ergebnisse der Riester-Rente sind nicht zufriedenstellend", stellt die Partei von Kanzlerfavorit Olaf Scholz in ihrem Wahlprogramm fest.

Drei Parteien, ein Vorbild

Als Alternative planen die Sozialdemokraten eine private Vorsorge nach dem schwedischen Modell. In dem skandinavischen Land sind Rentenversicherte dazu verpflichtet, neben dem Beitrag zur gesetzlichen Altersvorsorge weitere 2,5 Prozent ihrer Einkünfte in Kapitalmarktfonds zu stecken. Wer sich nicht selbst um die Auswahl kümmern möchte oder kann, investiert automatisch in den staatlichen Aktienfonds "AP7". Heute ist das 2010 eingeführte Portfolio umgerechnet fast 80 Milliarden Euro schwer und in knapp 3200 globale Aktien investiert. Auf Sicht von zehn Jahren warf der AP7 im Schnitt stattliche 17,6 Prozent per annum ab.

"Schweden macht uns seit Jahren vor, wie Aktien-Sparen so erfolgreich und risikoarm organisiert werden kann", lobt die FDP in ihrem Wahlprogramm. Analog zum skandinavischen Modell wollen die Liberalen eine "gesetzliche Aktienrente" einführen. Auch den Grünen ist der schwedische Erfolg nicht entgangen. Sie bezeichnen die Riester-Rente als "Fehlschlag" und plädieren für einen "Bürgerfonds" in öffentlicher Verwaltung.

Viele Deutsche sind längst selbst aktiv geworden und warten nicht ab, bis die Politik die Zeichen der Zeit erkennt. Sie legen ihr Erspartes mithilfe von Fonds an der Börse an. Die Zahlen des Branchenverbands BVI sprechen für sich: Per 30. Juni verwalteten Publikumsfonds in Deutschland rund 1,3 Billionen Euro - 15 Prozent mehr als Ende 2020 (siehe Grafik). Je weniger klassische Sparprodukte abwerfen, desto stärker drängen die Privatanleger an die Börse. Mit 35,3 Milliarden Euro verzeichneten Aktienfonds im ersten Halbjahr die höchsten Zuflüsse seit 2000. Annähernd die Hälfte dieser Summe landete in börsengehandelten Indexfonds, im Fachjargon Exchange Traded Funds (kurz ETFs).

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Einfaches Prinzip, volle Partizipation

Der Vormarsch der ETFs hat gute Gründe. Diese Fondsgattung punktet mit ihrer einfachen Funktionsweise. Das Ziel ist es, den Referenzindex möglichst genau abzubilden. Um diesen im Fachjargon als Replikation bezeichneten Mechanismus zu erreichen, kaufen viele Indexfonds die im zugrunde liegenden Börsenbarometer enthaltenen Wertpapiere. Ein DAX-ETF hält also die 40 zum deutschen Leitindex zählenden Aktien analog zu ihrer Gewichtung in der Benchmark. Eine Abwandlung der vollständigen physischen Abbildung ist das sogenannte Sampling. Dabei konzentriert sich das Fondsvermögen über die Schwergewichte auf die Essenz eines Index - kleinere Titel mit geringem Einfluss auf die Richtung bleiben außen vor. Die Replikation klappt hier für gewöhnlich genauso gut wie bei der dritten Methode, der Swap-basierten Abbildung. Dabei hält der ETF zwar ebenfalls ein Portfolio, es gibt es darin aber keine oder nur marginale Überschneidungen mit dem Index. Für den Gleichlauf sorgt eine Drittpartei. Sie liefert im Austausch für die Rendite aus dem ETF-Portfolio die Indexperformance.

Dank der skizzierten Bauweise kommen ETFs mit wesentlich geringeren Gebühren als klassische Investmentfonds aus. Zurück zum DAX: Bei den insgesamt zehn auf dem deutschen Leitindex basierenden ETFs beträgt die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) im Schnitt knapp 0,13 Prozent jährlich. Selbst der mit annähernd 1600 Aktien bestückte MSCI World Index ist im ETF-Mantel für einen so geringen Kostensatz zu haben. Zudem gibt es keine Ausgabeaufschläge. Anleger kaufen und verkaufen Indexfonds über die Börse oder einen Makler. Hier fallen die üblichen Transaktionskosten an.

Egal ob aktiv oder passiv: Beide Anlagestile haben ihre Daseinsberechtigung. Mit einem ETF holen sich Anleger einen bestimmten Markt oder Sektor ins Depot. Das Kapital ist - in guten wie in schlechten Zeiten - direkt an den Referenzindex gekoppelt. Dagegen wird die Arbeit eines Fondsmanagers insbesondere daran gemessen, wie gut er sein Portfolio durch die verschiedenen Börsenphasen navigiert. Optimalerweise schafft er es, auf Dauer besser abzuschneiden als der breite Markt respektive die sogenannte Fonds-Benchmark. Auch wenn dieses durchaus schwierige Unterfangen längst nicht allen Profis gelingt, gibt es eine Reihe von Fonds mit einer beachtlichen langfristigen Bilanz.

Keine Garantie, viele Chancen

Anleger, die eine auf den Ruhestand abzielende Vermögensplanung starten wollen, müssen sich wegen der aktuellen Börsenlage ohnehin keine großen Sorgen machen. Sie setzen darauf, dass die historisch zu beobachtende Aufwärtsentwicklung weitergeht. Natürlich gibt es dabei - anders als beim Sparbuch oder bei klassischen Riester-Verträgen - keine Kapitalgarantie. Umso wichtiger ist es, frühzeitig mit dieser Art der Vorsorge zu beginnen. So bleibt genügend Zeit, um Schwäche- oder Korrekturphasen "auszusitzen".

Dass sich immer mehr Deutsche gegen die Rentenlücke stemmen, zeigt nicht nur das steigende Fondsvolumen. Auch die Zahl der Sparpläne hat in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Die Möglichkeit, regelmäßig und flexibel in einen bestimmten Fonds oder ETF zu investieren, zählt heute zum Standardangebot der Banken.

Unübersichtliches Angebot

Nicht ganz einfach ist es, im riesigen Spektrum der aktiven und passiven Produkte die passende Lösung zu finden. Wir haben uns daher auf die Suche nach Fonds und ETFs gemacht, die sich für den langfristigen Vermögensaufbau besonders gut eignen. Da die Anlageklasse Aktien dabei auf keinen Fall fehlen sollte, haben wir reine Anleihefonds außen vor gelassen. Rentenpapiere sind in den ausgewählten Mischfonds enthalten. Neben auf den deutschen Markt fokussierten Produkten zählen aktive und passive Fonds mit internationaler Ausrichtung zur Auswahl. Auf den Seiten 14 und 16 stellen wir unsere sechs Favoriten vor.

Erst gekonnt anlegen, dann entspannt zurücklehnen


Ja, es gibt ihn noch, den Weltspartag. Am 29. Oktober richten Banken und Sparkassen diesen traditionsreichen Anlass bereits zum 96. Mal aus. Und doch dürften an diesem Tag nur noch wenige Kunden mit Sparschwein oder -dose in die Filiale kommen, um für ihr Bares Plüschtiere, Kullis oder Kinderspielzeug abzustauben. In Zeiten von Niedrigzinsen und der neuerdings wieder grassierenden Inflation ist das klassische Sparbuch zu einer Art Geldvernichtungsmaschine mutiert.

Gleichwohl legen die Deutschen mehr Kapital denn je zur Seite. Im Lockdown-Jahr 2020 ist die Sparquote - wenn auch nicht ganz freiwillig - von gut einem Zehntel auf mehr als 16 Prozent nach oben geschossen. Vor diesem Hintergrund bietet der Weltspartag eine gute Gelegenheit, um über Alternativen zur festverzinslichen Rücklagenbildung nachzudenken.

Einfach, günstig, renditeorientiert

Ein paar Klicks im Internet oder ein kurzes Gespräch mit dem Bankberater sollten reichen, um einen Fonds-Sparplan einzurichten. Sobald das Depot eröffnet ist, kann es bereits für kleine Raten von beispielsweise 25 Euro losgehen. Den regelmäßig in den ausgewählten Fonds eingezahlten Betrag können Anleger genauso verändern wie das Sparintervall. Sollte das Geld vorübergehend knapp sein, lässt sich der Plan ohne Weiteres aussetzen. Vor allem die Direktbanken bieten in der Regel Sparplan-Aktionen an. Dabei fallen für bestimmte ETFs keine Transaktionsgebühren an, während aktive Pendants ohne Ausgabeaufschlag zu haben sind.

In jedem Fall wird das Portfolio automatisch und unabhängig von der jeweiligen Börsenstimmung bestückt. Stehen die Kurse relativ hoch, steigt der Fondsbestand um eine vergleichsweise geringe Stückzahl. In Korrekturphasen kommen dagegen zum Stichtag verhältnismäßig viele Anteile dazu. Durch diese antizyklische Vorgehensweise entsteht auf Dauer ein geglätteter Einstandspreis. Der Fachjargon spricht hier vom Cost-Average-Effekt, einer zentralen Stärke des Sparplans.

Dieser und andere Vorteile sprechen immer mehr Anleger an. Vor allem die Vorsorge mittels ETF brummt. Laut einer vom Portal extraETF.com bei 16 Onlinebrokern erhobenen Statistik näherte sich die Gesamtzahl der auf einem Indexfonds basierenden Sparpläne im Juli der Drei-Millionen-Marke. Innerhalb von einem Jahr hatte sie damit um mehr als 60 Prozent zugenommen. Auch im Neugeschäft der klassischen Fondshäuser ist dieses Produkt ein Wachstumstreiber. Union Investment verkaufte allein im ersten Halbjahr knapp 350 000 Sparpläne - annähernd drei Viertel mehr als im Zeitraum Januar bis Juni 2020.

Das stärkste Argument für diese Form der Vermögensbildung sind die Renditen. Vor allem Aktien-Sparpläne haben mittel- und langfristig hohe Gewinne abgeworfen (siehe Grafik). Auf Sicht von dreißig Jahren beträgt der durchschnittliche Zugewinn international ausgerichteter Portfolios gut sieben Prozent per annum. Dabei haben die Börsen in dieser Zeitspanne mit dem Platzen der Dotcom-Blase, der Finanzkrise sowie zuletzt der Corona-Pandemie schwere Rückschläge erlebt. Natürlich ist die Gefahr von neuerlichen Turbulenzen nicht gebannt. Doch Sparer mit einem langen Atem sollten sich dadurch nicht von ihrem "Plan" abbringen lassen.

Aktien International - Aktiv

Ein halbes Jahrhundert erfolgreich unterwegs

Der 1971 aufgelegte Allianz Interglobal ist ein Klassiker des deutschen Fondsmarkts. Seit dem Start hat das mit Aktien aus aller Welt bestückte Portfolio um mehr als 3000 Prozent oder im Schnitt rund sieben Prozent per annum an Wert gewonnen. Auch kurzfristig betrachtet passt die Performance. Auf Sicht von zehn Jahren übertrifft der Fonds sowohl den globalen Aktienmarkt als auch den Durchschnittswert seiner Kategorie deutlich. Fondsmanager Christian Schneider trägt in dem aktuell rund 2,1 Milliarden Euro schweren Portfolio der wirtschaftlichen Vormachtstellung der USA Rechnung. Gut zwei Drittel des Kapitals stecken in Wall-Street-Aktien. Passend dazu nimmt der IT-Sektor mit einer Gewichtung von 25 Prozent eine dominierende Rolle ein. Hier setzt das Management unter anderem auf den Softwarekonzern Adobe. Zu mehr als einem Fünftel ist der Fonds in Aktien aus dem Gesundheitswesen investiert. Ein Portfolio-Schwergewicht aus diesem vergleichsweise defensiven Sektor ist der dänische Diabetespezialist Novo Nordisk. Die relativ hohen Gebühren sind ein kleiner Wermutstropfen des Interglobal. Wegen der skizzierten Erfolgsbilanz sollten langfristig denkende Anleger diesen Obolus jedoch in Kauf nehmen.

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Aktien Deutschland - Aktiv

Wenn Expertise den Unterschied macht

Die Erkenntnis, wonach Aktien aus der zweiten und dritten Börsenreihe häufig weitaus besser abschneiden als die Schwergewichte der ersten Reihe, ist nicht neu. Wenn es darum geht, aus diesem Umstand dauerhaft Profit zu schlagen, führt an Lupus alpha kaum ein Weg vorbei. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der Frankfurter Vermögensverwalter erfolgreich im Nebenwertesegment unterwegs. Das Top-Produkt ist der Smaller German Champions. Im August 2001 hat Lupus alpha diesen Aktienfonds lanciert. Bei der Suche nach den aussichtsreichsten heimischen Small und Mid Caps war das Management sehr erfolgreich. Ausgehend von seiner Auflage hat der Fonds im Schnitt pro Jahr um 13 Prozent an Wert gewonnen. Gegenüber der je zur Hälfte aus SDAX und MDAX bestehenden Benchmark beträgt die Outperformance annähernd drei Prozentpunkte per annum. Mit Björn Glück verantwortet einer der profundesten Kenner deutscher Nebenwerte diesen Fonds. Zu seinen aktuellen Favoriten zählen beispielsweise der Autovermieter Sixt, das Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler oder der Lkw-Zulieferer Jost Werke. Insgesamt umfasste das Fondsvermögen Ende August 75 Einzelpositionen.

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Mischfonds - Aktiv

Eine eigene Philosophie für den Anlageerfolg

Mit einer knapp 14-jährigen Historie zählt der Flossbach von Storch (FvS) Multiple Opportunities noch zu den Jungspunden der deutschen Fondsindustrie. Und doch hebt sich das Multi-Asset-Produkt sowohl größenmäßig als auch in puncto Performance deutlich von der breiten Masse ab. Seit der Auflage gewann der Fonds mehr als 200 Prozent an Wert. Damit schnitt er deutlich besser als der DAX ab. Obwohl Fondsmanager Bert Flossbach seit jeher offensiv agiert, ist diese Outperformance für einen Mischfonds beachtlich. Aktuell befinden sich gut 80 Prozent des Vermögens in Aktien. Damit bewegt sich die Anlageklasse deutlich über der fixierten Mindestquote von einem Viertel. Während Flossbach einen Bogen um festverzinsliche Wertpapiere macht, bleibt er den Edelmetallen mit einer Gewichtung von 7,7 Prozent treu. Auf die stark anziehende Inflation hat der Erfolgsmanager zuletzt mit dem Kauf von Gold-Aktien reagiert. Die Cashquote von rund einem Zehntel will er bei fallenden Kursen für weitere Käufe nutzen. Seit jeher hält sich der Fonds strikt an die FvS-Philosophie. Zu deren Grundpfeilern zählt neben der Diversifikation und dem Fokus auf Qualität die flexible Positionierung über die Anlageklassen hinweg.

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Aktien international - Passiv

Mit einer Order um die ganze Welt

Es zählt zu den großen Vorteilen der ETFs, einen einfach, kostengünstigen und gleichzeitig breit gestreuten Zugang in ganze Märkte zu ermöglichen. Bei wohl kaum einem anderen passiven Fonds kommen diese Attribute so deutlich zum Vorschein wie im iShares MSCI All Country World Index (ACWI). Die diesem Fonds zugrunde liegende Benchmark deckt den globalen Fundus an investierbaren Aktien zu rund 85 Prozent ab. Anders als der bekannte MSCI World Index ist der ACWI nicht auf die Industrienationen beschränkt. Vielmehr deckt er neben 23 entwickelten Märkten 27 Schwellenländer ab. Per Ende September waren knapp 3000 Unternehmen in dieser Weltauswahl enthalten. Passend zur globalen Börsen-Hackordnung dominieren US-Aktien - an der Spitze stehen die drei Tech- respektive Internetgiganten Apple, Microsoft und Amazon. iShares bildet den ACWI für eine Gebühr von 0,20 Prozent jährlich ab. Der ETF-Primus setzt das optimierte Sampling ein. Das heißt, er repliziert den Index durch den Kauf der richtungsweisenden Schwergewichte. Diese Bauart kommt gut an: Mit einem verwalteten Vermögen von rund 2,9 Milliarden Euro ist der günstigste auch der größte ETF auf den ACWI.

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Aktien Deutschland - Passiv

Renditejagd mit dem verstärkten DAX

Ende September hat der DAX Verstärkung bekommen. Im Zuge einer groß angelegten Indexreform stockte die Deutsche Börse ihr Leitbarometer um zehn auf 40 Mitglieder auf. Praktisch zeitgleich haben die auf den DAX basierenden ETFs in die Neulinge investiert. Alle zehn hierzulande verfügbaren passiven Fonds auf den Leitindex nutzen die vollständige Replikation. Das heißt, sämtliche DAX-Aktien liegen - analog zu ihrer Gewichtung im Vergleichsindex - im Fondsvermögen. Zu den größten und gleichzeitig günstigsten passiven Fonds auf die 40er-Auswahl zählt der Xtrackers DAX ETF. Gut vier Milliarden Euro ist das Anfang 2007 aufgelegte Produkt mittlerweile schwer. Bei der Total Expense Ratio (TER) gibt sich der ETF-Arm des Vermögensverwalters DWS mit 0,09 Prozent jährlich zufrieden. Lediglich der DAX-Fonds von Lyxor (WKN: ETF 001) ist noch um einen Basispunkt günstiger. Beide ETFs zählen zum Sparplan-Sortiment der führenden Onlinebroker. Das Xtracker-Produkt ist in besonders vielen Aktionsangeboten zu finden. Unter anderem rufen Maxblue, ING, Consors und Flatex für die regelmäßige Einzahlung keine Ordergebühren auf. Kurzum: An den Kosten sollte die Renditejagd mit dem verstärkten DAX nicht scheitern.

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Mischfonds - Passiv

Einfache Strategie, starke Performance

Aktien, Anleihen, Rohstoffe: Diese drei Anlageklassen deckt der Lyxor Portfolio Strategy ETF ab. Der Fonds bietet damit eine gute Möglichkeit, das gesamte Kapitalmarktspektrum ins Depot zu holen. Entwickelt wurde der Multi-Asset-Ansatz im Frühjahr 2016 von der ETF-Abteilung der Commerzbank. Nach dem Spartenverkauf an die Société Générale siedelte die Strategie im vergangenen Jahr zu Lyxor über, dem ETF-Arm der Franzosen. Der starken Performance des Produkts tat der Wechsel keinen Abbruch. Auf Sicht von einem Jahr legte der Dach-ETF um knapp ein Fünftel zu. Bezahlt machte sich dabei nicht nur die relativ hohe Aktiengewichtung von 60 Prozent. Ein Zehntel des Portfolios ist am Rohstoffmarkt allokiert - der hierfür genutzte ETF verteuerte sich innerhalb von zwölf Monaten um mehr als 40 Prozent. Die restlichen 30 Prozent der Strategie entfallen auf Anleihen, wo zuletzt wenig zu holen war. Einmal jährlich wird der ETF auf die Ausgangsgewichtung zurückgesetzt. Zur Realisierung dieser einfachen und dennoch breit diversifizierten Anlagestrategie setzt Lyxor lediglich zehn verschiedene börsengehandelte Indexfonds ein und kommt dadurch mit einer akzeptablen Gebühr von 0,45 Prozent jährlich aus.

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