Das Unternehmen nennt sich einen schnell wachsenden Produzenten von Milchpulver. Es importiert aus eigener Produktion oder von Zulieferern aus Europa, Australien und Neuseeland. Verkauft wird in China. Milchpulver aus dem Ausland ist dort gefragt, weil es bei heimischen Herstellern immer wieder zu Verunreinigungen gekommen war. Die Aktien des Unternehmens waren bis August 2014 für mehr als zwei Jahre ausgesetzt, weil Zahlen falsch dargestellt worden waren. Nach der Wiederaufnahme legte der Titel um das Fünffache zu. Aktuell deutet jedoch einiges wieder darauf hin, dass es das Unternehmen mit seinen Zahlen, aber auch mit den Produkten nicht so genau nimmt.
So passen etwa Marktdaten nicht mit den Umsatzdaten überein. Es wurde viel weniger importiert, als später angeblich verkauft wurde. Auch bei den Kosten gibt es Widersprüchliches. So macht die Tochter in den Niederlanden viel höhere Angaben zu Personalkosten, als das im Konzern der Fall ist. Zudem hat Ausnutria Firmen im Konsolidierungskreis, die letztlich dem Management gehören. Hier könnte es zu massiven Bereinigungen kommen.
Existenzgefährdend könnte zudem der Umstand sein, dass das Unternehmen mit seiner Marke Kabrita die Konsumenten in China getäuscht haben könnte. Bei dem Produkt, das bei Milchallergien eingesetzt wird, stammt die Laktose von Kühen. In China wird darauf allerdings nicht hingewiesen. Diese irreführenden Produktangaben gefährden Kinder.