Tech-Aktien kamen zuletzt ordentlich unter die Räder an den Börsen. Das eröffnet für Anleger aber auch Chancen an den Märkten. Sind diese beiden Tech-Giganten jetzt gut und sehr günstig zu bekommen?
Diese Woche hat die Börsen durchgerüttelt. Weltweit gingen Indizes wie der japanische Nikkei oder der DAX zeitweise in die Knie. In den USA sorgte die Angst vor einer kommenden Rezession vor allem bei Tech-Aktien zu Absturzfantasien. Titel wie Nvidia verloren zweistellig an den Märkten.
Die Erholung geht insgesamt gerade noch schleppend voran. Für Anleger, die jetzt nicht sofort an das Platzen der KI-Blase denken, ergeben solche Korrekturen aber auch gute Chancen, um bei verprügelten Papieren mit eigentlich guten Fundamentaldaten einzusteigen oder Positionen aufzustocken. Ein Kandidat: Amazon.
Amazon floriert, die Aktie aber nicht
Bestes Beispiel für eine Entwicklung, bei der Unternehmens- und Aktienperformance aktuell nicht ganz zusammenpassen, ist Amazon. Die Aktie liegt mittlerweile um die 20 Prozent unter ihrer jüngsten Bestmarke und notiert gerade bei 162 US-Dollar. Im Schnitt versprechen die Analysten an der Wall Street aber Kursziele von über 220 US-Dollar. Auch die Ergebnisse für das zweite Geschäftsquartal können sich prinzipiell sehen lassen.
Der Nettoumsatz stieg um zehn Prozent, wobei das aufstrebende Amazon Web Services (AWS) daran mit einem Anstieg von 19 Prozent einen großen Anteil hatte. Der Nettogewinn konnte der Konzern mit 13,5 Milliarden US-Dollar sogar mehr als verdoppeln. Und durch die Investments in die Bereiche Künstliche Intelligenz (KI) und das Cloud-Geschäft ist weiteres Wachstum fast vorprogrammiert. Das spiegelt die Aktie nicht unbedingt wider. Anleger können den Gap zu den Kurszielen der Experten jetzt für sich nutzen oder vielleicht noch warten, ob das Papier von Amazon noch auf um die 150 US-Dollar aufgrund der generellen Marktunsicherheit fällt.
Broadcom könnte bald um 67 Prozent steigen
Auch beim Unternehmen Broadcom, das zuletzt einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 durchführte, könnte für Anleger jetzt etwas zu holen sein. Das Analysehaus Rosenblatt Securities traut dem Papier innerhalb des nächsten Jahres einen Kurssprung von bis zu 67 Prozent zu und verteilte ein (Split-angepasstes) Kursziel von 240 US-Dollar.
Die Aktie ist mit einem erwarteten KGV von um die 24 derzeit billiger als viele andere große Tech-Player, verzeichnet aber ähnlich wie Nvidia eine steigende Nachfrage nach seinen KI-Chips, die sich als kostensparende Alternative zu den GPUs von des Konkurrenten anbieten. Im zweiten Quartal war der Umsatz im Geschäftsbereich KI um 280 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Da können Anleger eigentlich nicht viel meckern, zumal Broadcom neben KI in seinem Portfolio auch andere Technologie-Bereiche bespielt.
Wer sich übrigens nicht zwischen den zwei Aktien entscheiden möchte, findet beide Papiere auch im Tech-Giganten Index von BÖRSE ONLINE, der gleich 15 schlagkräftige Aktien aus der Branche in einem Korb vereint.
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