Die drei wichtigsten US-Indizes büßten bis zum Nachmittag rund zwei Prozent ein. Dadurch rutschten S&P 500 und die Nasdaq für dieses Jahr in die Verlustzone, in die der Dow Jones schon am Freitag eingetaucht war.
Der Dow Jones notierte 2,1 Prozent schwächer bei 15.973 Punkten. Der S&P 500 verlor 2,1 Prozent auf 1836 Zähler und die Nasdaq 1,9 Prozent auf 4147. Der deutsche Leitindex Dax sank um bis zu 3,1 Prozent und verabschiedete sich letztlich mit einem Minus von 2,9 Prozent bei 8571,95 Zählern in den Feierabend.
"Die Sorgen über Europa und die Abkühlung der übrigen Volkswirtschaften haben uns heute mit den Einzelhandelszahlen erreicht", erklärte Scott Armiger vom Christiana Trust. Gleichzeitig warnte er jedoch vor Alarmismus. "Dies ist jedoch überfällig und völlig normal - die Märkte können nicht so lange ohne einen Rückschlag steigen." Angesichts der lahmenden Weltwirtschaft hatten zuletzt viele Anleger auf Amerika als Wachstumslokomotive gesetzt. "Aktuell regiert die Börsenweisheit 'Greife nie in ein fallendes Messer' in den Handelssälen dieser Welt", sagte Jens Klatt, Chefanalyst des Brokerhauses DailyFX.
Zusätzlich belastete die Ankündigung des amerikanischen Pharmariesen AbbVie, wegen der verschärften US-Regeln gegen Steuertricks die 55 Milliarden Dollar schwere Übernahme des britischen Rivalen Shire infrage zu stellen. Die in den USA gelisteten Shire-Aktien stürzten um 35 Prozent ab. AbbVie verloren 2,2 Prozent an Wert.
Die Papiere der Bank of America gaben fast sechs Prozent nach. Eine Rekordstrafe für den Verkauf fauler Hypothekenpapiere hatte das Geldhaus in die Verlustzone gedrückt.
Weiteren Auftrieb erhielten dagegen Firmen mit Ebola-Bezug, nachdem die Infizierung einer zweiten US-Krankenschwester bekannt wurde. Die Aktien von Anbietern von Schutzbekleidung wie Lakeland oder Alpha Pro gewannen 19 beziehungsweise 22 Prozent. Als sich herausstellte, dass die Krankenschwester kurz vor Ausbruch der Krankheit noch eine Flugreise unternommen hatte, kamen die Aktien von Fluggesellschaften unter die Räder: American Airlines, United Continental und Delta gaben jeweils rund fünf Prozent nach.
rtr