Nach Gewinnwarnungen und angekündigten Sparmaßnahmen atmet die Autobranche am Dienstag kurzzeitig auf. Anleger müssen sich aber dennoch auf schwierige Zeiten einstellen bei BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen einstellen. Ist ein Titel dem Turnerbund dennoch näher?
Zumindest kurzfristig konnten deutsche Auto-Aktien am Dienstag nach dem Gipfeltreffen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aufatmen. An der Börse setzte sich BMW mit einem Kursplus von fast vier Prozent an die Spitze des DAX, während Volkswagen und Mercedes-Benz knapp dahinter mit um die zwei Prozent glänzen konnten.
Konkrete Fördermaßnahmen für die Industrie wurden von Habeck zwar noch nicht genannt, der Branche wurde aber unter anderem in Hinblick auf die Flottengrenzwerte für den CO2-Ausstoß Unterstützung auf EU-Ebene zugesagt. Demnach sollen die Grenzwerte jetzt im Jahr 2025 statt 2026 einer Revision unterzogen werden. Anlegern dürften die Schritte zumindest das Gefühl geben, dass die Industrie nicht im Regen stehen gelassen wird.
Mit diesen Problemen haben VW, Mercedes-Benz und Co. zu kämpfen
Viele Probleme der Auto-Aktien bleiben aber, trotz Gipfel, erstmal bestehen und lassen sich auch nicht so leicht lösen. Trotz Mobilitätswende stockt der Markt für E-Autos. Werke sind nicht ausgelastet. Hinzu kommt die große Abhängigkeit von China. Dort machten Hersteller aus Deutschland lange gute Geschäfte, die Konkurrenz in der Volksrepublik hat den Wettbewerb aber verschärft. Vor allem der Preiskampf scheint Deutschland nicht mitgehen zu können, wo sich die Produktion preiswerter Einstiegsmodelle laut Experten nicht rechnet.
Hat diese Auto-Aktie einen Startvorteil für einen möglichen Turnaround?
Kann sich in so einem Marktumfeld überhaupt noch eine der deutschen Aktien erholen? Schnell gehen wird es definitiv nicht, aber BMW ist nach einer revidierten Gewinnschätzung für dieses Jahr wieder im Erholungsmodus und hat durch seinen frühen Einsatz im Bereich der E-Mobilität und der Offenheit für neue Technologien einen Startvorteil. Mercedes-Benz könnte unterdessen der Entwicklung von BMW folgen. Der Konzern musste zuletzt ebenfalls eine Gewinnwarnung verkünden und stürzte auf ein Mehrjahrestief. Die Aktie ist so gerade günstig zu haben und spekulative Anleger können auf eine ähnliche Erholung wie beim Konkurrenten hoffen.
Schlechtere Karten hat da schon Volkswagen, die durch ihren Fokus auf den Massenmarkt mehr als die deutschen Wettbewerber gegen die chinesische Konkurrenz kämpfen müssen. Aussichtslos ist das dank der starken Marke nicht, der Weg zum erneuten Erfolg könnte aber ein langer sein.
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