Die zuletzt verkündete Zinssenkung der US-Notenbank Fed hat auch deutsche Auto-Aktien am Donnerstag beflügelt. Aber spricht daneben noch etwas für ein Comeback von Volkswagen, Mercedes-Benz und Co oder sollten Anleger das Weite suchen?

Am Donnerstag nach den Leitzinssenkungen der amerikanischen Notenbank Fed als Aktie im DAX ein Plus zu verbuchen, ist nicht so schwer, immerhin hat die Zinsentscheidung die Börsen weltweit beflügelt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass die die Aktien der drei großen deutschen AutohäuserVolkswagen, Mercedes-Benz und BMW nach schwierigen Wochen und Monaten den Schwung ebenfalls mitnehmen konnten. 

Der BMW-Aktie gelang dabei mit einem Plus von über drei Prozent der größte Sprung, der Wert hatte aber aufgrund einer kürzlich verkündeten Gewinnwarnung an der Börse aber auch einiges aufzuholen. Für Mercedes-Benz und Volkswagen ging es dagegen 2,88 respektive 2,33 Prozent rauf. Wohlgesonnene Reaktionen auf Zinssenkungen werden aber nicht reichen, um die Auto-Aktien aus der Krise zu führen, in der sie sich schon seit einiger Zeit befinden. Was spricht jetzt noch für das Comeback – und was dagegen?

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Diese Probleme haben Auto-Aktien in Deutschland

Zinssenkungen hin oder her. Die Probleme von deutschen Auto-Aktien verschwinden natürlich durch so einen kleinen Schub nicht. Vor allem China mit seinen Rabattschlachten bei E-Autos machen den deutschen Titeln Druck, die teilweise eh schon recht spät in den Markt eingestiegen sind. Aber auch Verbrenner gehen nicht mehr so gut wie früher. 

Die Folge: Hersteller verdienen nicht mehr genug mit ihren Fahrzeugen. Die Lösung: Bei Volkswagen wir der Gürtel enger geschnallt. Zahlreiche Kündigungen und Werkschließungen sind nicht ausgeschlossen. Zudem sollen für alle Modelle mit Verbrennungsmotor die Preise angehoben werden. Das hatte kürzlich Anleger zumindest zeitweise milde gestimmt. Auf lange Sicht muss aber mehr passieren.

Das brauchen die Auto-Aktien für ein Comeback

Zunächst die gute Nachricht: Bei Volkswagen und BMW könnte es sein, dass die Bodenbildung im Aktienchart eingesetzt hat. Auf Horrornachrichten reagierte die Volkswagen-Aktie in den letzten Wochen nicht mehr so extrem. Und BMW hat nach der Gewinnwarnung auch nochmal ordentlich Luft abgelassen. Die US-Bank Citigroup ließ so auch ihre Verkaufsempfehlung fallen, weil die Erwartungen bei BMW jetzt so niedrig sind. Für Anleger ergibt sich auf dem Papier eine spottbillige Einstiegsmöglichkeit bei den Aktien. 

Billig ist es aber nur, wenn die Auto-Aktien den Turnaround schaffen. Und dafür müsste sich vor allem im China-Geschäft etwas ändern. Der Markt ist für BMW, Volkswagen und Co ganz besonders wichtig. Allein Volkswagen generiert 40 Prozent der Einnahmen dort. Gleichzeitig bekommen die deutschen Hersteller aber kein großes Stück vom gesamten Markt ab, da chinesische Hersteller besonders im Niedrigpreissegment besser ankommen. 

Entweder gelingt es Volkswagen und Co, diesen Trend umzukehren oder es muss eine Strategie gefunden werden, sich unabhängiger von der Volksrepublik aufzustellen. Beides wird schwierig und außer gesund sparen ist bei den Konzernen kein Masterplan zu erkennen. Sollte sich aber jetzt wirklich ein Boden bei den Aktien bilden, kann sich der Einstieg natürlich in einigen Jahren rückblickend gelohnt haben. Sicher ist der Turnaround aber nicht. 

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