Für die Aktie von Volkswagen läuft es schon länger nicht mehr rund. Dennoch raten viele Analysten zum Kauf des Titels. Wie viel Risiko steckt denn nun in der Anlage und was sollten Investierte tun?
Die Aktie des Autobauers Volkswagen ist ein Phänomen. Seit einem Höchststand bei über 240 Euro im Jahr 2021 befindet sich der Titel mehr oder weniger durchgängig auf Talfahrt und landete zuletzt bei etwas mehr als 96 Euro. Allein innerhalb der letzten drei Monate stand für die Aktie ein Minus von um die 20 Prozent zu Buche.
Die Rabattschlachten um E-Autos im für den Autohersteller so wichtigen Markt in China sowie sinkendes Interesse an den Autos in Deutschland und Europa lasten schwer auf der traditionsreichen Marke. Und dennoch stimmen die Einschätzungen der Analysten meist positiv, obwohl Kursziele regelmäßig gesenkt werden. Was ist da los?
Analysten raten weiter zum Kauf der VW-Aktie, passen aber Kursziele an
Es ist schon verwunderlich. Obwohl die Aktie von Volkswagen im Chart klar angeschlagen ist, raten nicht wenige Analysten weiter zum Kauf des Wertpapiers. Die Kursziele werden dabei häufig ebenfalls gesenkt, der Abstand zum tatsächlichen Wert verspricht jedoch noch eine Menge Upside. So liegt laut Daten der Plattform „MarketScreener“ das mittlere Kursziel für Volkswagen bei rund 133 Euro, was derzeit einem möglichen Kurswachstum von fast 40 Prozent entsprechen würde.
Das Analysehaus Warbrug Research rät beispielsweise weiter zum Kauf der Aktie und beließ das eigene Kursziel bei 150 Euro – ein Upside von 56 Prozent! Das Marktumfeld für den Autobauer bleibe schwierig, doch sollten neue Modelle stützen, schrieb Analyst Fabio Hölscher in einer am Freitag vorliegenden Studie. Zudem seien die Aktien mittlerweile gerade zu "absurd" niedrig bewertet. Auch die LBBW senkte zuletzt das Ziel für die Volkswagen Vorzüge von 175 Euro, die Aktie ist für die Experten aber nach wie vor ein Kauf.
Wie sinnvoll ist jetzt ein Kauf der Volkswagen-Aktie
Für Anleger muss dieses Bild komisch wirken. Die Aktie sinkt, Analysten senken Kursziele. Die Kaufempfehlung bleibt aber meist. Auch BÖRSE ONLINE rät weiter zum Kauf der Aktie. Schätzen Experten die Marktlage falsch ein? Die positive Grundstimmung ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass sich viele deutsche Autobauer gerade in einem Transformationsprozess befinden und Durststecken im Chart eingepreist werden. Dabei sollten etablierte Marken wie Volkswagen aber früher oder später auch dank neuer Automoedelle wieder zu alter Stärke finden und sich ebenfalls in China wieder besser behaupten können.
Nachträglich eintrüben sollten sich die Aussichten erst, wenn Volkswagen in den nächsten Geschäftsquartalen die immer noch hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllen kann. Dann könnte die Aktie des Autobauers auch längerfristig in tieferen Kursregionen unter 100 Euro steckenbleiben. Investierte Anleger sollten aber definitiv noch nicht verkaufen. Für Neueinsteiger könnte sich bei positiven Vorzeichen zudem jetzt eine einmalige Kaufchance bieten. Eine Portion Risiko ist da aber mittlerweile durchaus dabei
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