"Wir rechnen fest mit einer Aufholjagd in der zweiten Jahreshälfte", sagte Firmenchef Christian Bertermann der Nachrichtenagentur Reuters. Im vergangenen Jahr hatte Auto1 in der Corona-Krise einen Umsatzeinbruch um rund ein Fünftel auf 2,83 Milliarden Euro verkraften müssen. Auto1 profitiert von der zunehmenden Digitalisierung im Gebrauchtwagenhandel. Wegen der hohen Investitionen vor allem in den Ausbau des Autohero-Geschäfts - den Verkauf von Autos an Privatkunden - wird Auto1 auch im laufenden Jahr keine schwarzen Zahlen schreiben. 2020 schrumpfte der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) auf 15,2 Millionen Euro (2019 60,4 Millionen Euro). "Wir haben in der Corona-Krise trotz der widrigen Umstände die Kosten sehr gut im Griff gehabt", sagte Bertermann. Mit Autohero will das Unternehmen 2021 mehr als dreimal so viele Autos veräußern wie im Vorjahr. Das Jahr sei stark gestartet, hieß es bereits am Dienstag. Bisher wechseln über die Handelsplattform für professionelle Autohändler noch deutlich mehr Wagen ihren Besitzer. Auch dieser Bereich soll laut Bertermann wachsen: "Wir sehen auch im Händler-Geschäft großes Potenzial, 2020 zu übertreffen." Der Betreiber von "wirkaufendeinauto.de" rechnet damit, insgesamt maximal 638.000 Wagen zu verkaufen und damit fast 40 Prozent mehr als 2020. Zwar will sich Auto1 zunächst auf das Wachstum des bestehenden Geschäfts konzentrieren will, aber der Manager sagte auch: "Dass wir irgendwann etwas in Richtung Leasing oder Auto-Abos ausprobieren, würde ich nicht ausschließen." An der Börse legte die Auto1-Aktie im frühen Handel leicht auf etwas mehr als 50 Euro zu. Der Ausgabepreis beim Börsengang Anfang Februar hatte bei 38 Euro gelegen. Inzwischen wird auch der Online-Händler MeinAuto als Börsenkandidat gehandelt. "Es gibt einige Marktteilnehmer, die auf unseren Börsengang geschaut haben und sich nun überlegen, ob sie auch in diese Fahrrinne einfahren können", sagte Bertermann.
rtr